Gerstenkorn – so kommt und geht die Augenlidentzündung

Gerstenkorn
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Ein Gerstenkorn ist störend und schmerzhaft. Das weiß jeder, der schon diese Erkrankung hatte. Es beginnt mit einem Eiterknötchen am Augenlid, das Lid rötet sich, ist druckempfindlich und schwillt an. Bakterien sind die Auslöser für diese Infektion. Die Entzündung verläuft meist harmlos, denn das Korn platzt von selbst auf und das eitrige Sekret läuft ab. In der Regel heilt die entzündete Stelle innerhalb von ungefähr 7 Tagen von allein ab. Entstehen Gerstenkörner immer wieder, kann das auf eine schwache Immunabwehr oder andere Erkrankung hinweisen.

Ein Gerstenkorn, in der Fachsprache Hordeolum genannt, bildet sich auf der Innenseite des Augenlids oder am Rand. Dort befinden sich Talg- und Schweißdrüsen. Wandern Bakterien (meist Staphylokokken) in die Drüsen, kann es zu Entzündungen kommen. Die Erreger sammeln sich auf der Haut und in den Schleimhäuten an. Wenn die Hände das Gesicht streifen, geraten die Keime schnell ins Auge.

Gerstenkörner treten im inneren sowie äußeren Augenlid auf. Das äußere Korn entsteht durch entzündete Talg- und Schweißdrüsen am Lid. Das innere Hordeolum kommt häufiger vor als das äußere. Bei dieser Form entzündet sich die Drüse am Innenrand des Augenlids. Betroffene können oft dem Drang nicht widerstehen, daran herumzudrücken. Das ist keine gute Idee, denn so steht einer Ausbreitung nichts mehr im Wege und die Keime können nun auch das andere Auge belagern. Demnach ist es wichtig, die Finger vom Gerstenkorn zu lassen.

Ja. Da eine bakterielle Infektion besteht, kann sich das Gerstenkorn nicht nur auf das andere Auge, sondern auch auf Mitmenschen übertragen. Hat der Betroffene sein entzündetes Augenlid berührt und seine Hände nicht gründlich gereinigt, gelangen die Erreger auf sämtliche Oberflächen, wie zum Beispiel Handtücher oder Türklinken.

Ein äußeres Hordeolum zeigt sich anfangs mit einem winzigen, entzündlich geröteten Knötchen am Außenlid. Das kann schmerzhaft sein. Die Entzündung ist eitrig und das verursacht ein unschönes Spannungsgefühl. Bei einem inneren Gerstenkorn kann das ganze Augenlid so stark anschwellen, bis das Auge nicht mehr zu sehen ist.

Die meist harmlose Unannehmlichkeit erledigt sich von selbst, denn nach einiger Zeit platzt das Korn und das Sekret läuft ab. Die Entzündung geht zurück und heilt. Weitet sich die Infektion weiter aus, kann sich auch das Auge, die Bindehaut und die Augenhöhle entzünden.

Kommen während der Infektion auch andere Symptome zum Vorschein, wie beispielsweise Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber oder vergrößerte Lymphknoten, ist der Besuch beim Augenarzt unumgänglich.

Bakterien sind die Auslöser, meist Hautkeime wie Staphylokokken. Streptokokken verursachen eher selten Gerstenkörner. Die Erreger gelangen leicht ins Auge, da sich die meisten Menschen bewusst und auch unbewusst die Augen reiben. Auch ein entzündeter Lidrand oder schmutzige Finger begünstigen ein Hordeolum.

Gerstenkörner bilden sich häufig bei Kindern. Deshalb ist es sinnvoll, dass Eltern auf die Handhygiene ihrer Sprösslinge achten, besonders wenn der Nachwuchs draußen gespielt hat.

Im Allgemeinen erhöht eine geschwächte Immunabwehr das Risiko einer Infektion. So kann zum Beispiel bei Diabetes die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen eines Gerstenkorns steigen.

Obwohl die Symptome recht eindeutig und ein Hordeolum leicht zu erkennen ist, ist ein Augenarztbesuch in jedem Fall zu empfehlen. Hinter den Anzeichen können sich auch anderweitige Augenerkrankungen verbergen. Besonders bei Ausweitung der Entzündung oder bei Zunahme der Beschwerden ist zügige ärztliche Hilfe gefragt.

Manchmal kann man die Beschwerden nicht so einfach entschlüsseln. Das ist dann der Fall, wenn die Lidinnenseite infiziert ist. Zu Beginn ist oft nur eine geringe Lidschwellung erkennbar. Der Facharzt untersucht das betroffene Auge, um den Herd der Infektion ausfindig zu machen. Geht die Entzündung auf die Bindehaut oder andere Stellen über, sind weitere Untersuchungen erforderlich. Wer in regelmäßigen Abständen Gerstenkörner bekommt, sollte unbedingt einen Arzt um Rat fragen.

Ein äußeres Hordeolum verläuft in der Regel unkompliziert. Es öffnet sich spontan und heilt von alleine. Wärme, wie zum Beispiel das Bestrahlen mit Rotlicht, kann den Heilungsprozess beschleunigen. Durch die Wärme öffnet sich das Korn schneller und somit kann das eitrige Sekret abfließen. Um ein Ausbreiten der Infektion zu umgehen, kann der Arzt antibiotikahaltige Tropfen oder Salben verschreiben.

Die Entzündung und Schwellung beim inneren Hordeolum ist häufig stärker ausgeprägt als beim äußeren. Die innere Infektion ist ernster zu nehmen, denn diese kann sich zügig auf Haut, Bindehaut und Augenhöhle ausweiten. Deshalb ist es möglich, dass der Mediziner neben den Augensalben und -tropfen auch Antibiotika in Form von Tabletten verabreicht.

Tritt der Eiter nicht von alleine aus und steigt der Schmerz am entzündeten Augenlid, öffnet der Arzt das Korn unter örtlicher Betäubung. Wichtig: Versuche nicht, die betroffene Stelle selbst zu behandeln. Das geht wortwörtlich ins Auge und Keime haben so freie Bahn für eine Verschlimmerung der Infektion.

Kontaktlinsenträger sollten die Linsen bei einer Gerstenkornentzündung lieber nicht einsetzen. Ein Augenarzt kann grünes Licht geben, ab wann die Hilfsmittel wieder anwendbar sind. Kontaktlinsen benötigen spezielle Reinigungsmaßnahmen, um Hornhautschäden fernzuhalten.

Ein oft gehörtes, aber vollkommen falsches Hausmittel sind feuchte Kompressen. Ganz egal, ob es sich um kalte oder warme Kompressen handelt: Beide Varianten fördern eine Ausbreitung der Infektion. Die Haut weicht sich bei Nässe rasch auf. Das begünstigt die Verteilung der hochansteckenden Bakterien auf das gesamte Auge.

Es kann hilfreich sein, viel Wasser und Tee zu trinken. Vermeide Stress, gönne Dir etwas Ruhe und verzichte auf blaues Licht (Laptop, TV & Co.).

Grundsätzlich sollte man auf Hausmittel und anderweitige Experimente verzichten. Die Gefahr ist einfach zu groß, denn die Erreger könnten sich in Windeseile verbreiten. Das Risiko steht in keinem Verhältnis zum Nutzen der eigenen Mittel und Methoden. Ärzte empfehlen deshalb, das Auge so gut es geht nicht zu berühren.

Das Risiko, ein Gerstenkorn zu bekommen, lässt sich durch sorgfältige Augen- und Handhygiene mindern. Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Augenberührungen schützt vor einer Erkrankung. Besonders achtsam sollten Kontaktlinsenträger sein, da hier das Fassen ins Auge unumgänglich ist. Eine sachgemäße Lagerung und optimale Reinigung der Linsen verringert das Risiko einer Entzündung.

Ein Hordeolum ist mehr als nur lästig. Das Lid ist geschwollen, gerötet und schmerzt. Da die Entzündung durch bakterielle Erreger entsteht und diese mithilfe der Hände weitergegeben werden, ist sorgsame Hygiene das A und O. Gründliches Händewaschen verhindert das Vermehren der Keime im Auge.

Auch wenn die Verlockung und der starke Juckreiz groß ist: Versuche, nicht ins Auge zu greifen. Das ist der wichtigste Punkt, denn nicht nur bei Dir verbreiten sich die Bakterien, sondern auch andere Personen können angesteckt werden. Dennoch ist die akute Infektion meist harmlos und heilt eigenständig ab. Sollte eine Behandlung erforderlich sein, lässt sich die Entzündung bei kompetenter Diagnose gut therapieren.


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Über Der Philosoph 2002 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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