Heliophobie – Angst vor der Sonne

Heliophobie
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Ohne Sonnenlicht können wir nicht existieren, doch es gibt Menschen, die unter einer Heliophobie leiden. Hierbei handelt es sich um eine spezifische Phobie, bei der Betroffene Angst vor der Sonne haben und sie demzufolge meiden. Einige mit der Erkrankung haben sogar Angst vor hellem Innenlicht.

Das Wort Heliophobie leitet sich vom griechischen Wort Helios ab, was für Sonne steht. Diese Störung ist behandlungsbedürftig, denn Sonne ist für uns Menschen genauso wichtig, wie beispielsweise Luft oder Wasser. Lies hier, wie sich die Heliophobie genau äußert, was sich dahinter verbirgt, welche Ursachen infrage kommen und was man dagegen tun kann.

Heliophobie gehört zur Kategorie der Phobien. Es gibt zwei verschiedene Arten von Phobien: die einfache und komplexe Phobie. Die einfache Phobie wird auch spezifische Phobie genannt. Bei der Heliophobie handelt es sich um eine spezifische Phobie, die, wie alle Phobien, eine Angststörung ist. Alle Phobien sind durch extreme Angst und Furcht gekennzeichnet. Dies kann Panikattacken fördern.

Heliophobie heißt Angst vor Sonnenlicht bzw. den Strahlen der Sonne. Die psychische Störung wird von der Psychiatrie als eine phobische Störung eingestuft. Rund ein Prozent der Weltbevölkerung fürchten sich vor Sonnenlicht, sodass diese Erkrankung nicht so verbreitet ist, wie die Nyktophobie, bei der sich Betroffene vor Dunkelheit fürchten.

Wie jede Phobie kann sich auch die Heliophobie im Kindes- oder Erwachsenenalter entwickeln. Bisher ist nicht gänzlich geklärt, warum manche gewisse Phobien, wie die Heliophobie, bekommen. Bei einigen Betroffenen wird die Heliophobie durch starke Angst vor Hautkrebs ausgelöst. Manche haben auch Angst, dass zu helles Licht Augenschäden verursachen könnte. Zum Teil fördert ein traumatisches Ereignis die Sorge, dass die Phobie auftritt.

Der Betroffene hat vielleicht in seiner Kindheit einen schwerwiegenden Sonnenbrand gehabt und Angst, dass es wieder passieren kann. Andere wiederum fürchten sich erheblich vor einer Faltenbildung und Lichtalterung. Heliophobie kann auch erlernt sein. Wenn jemand von den Eltern oder andere Erwachsene im Umfeld darunter leiden, kann es weitergegeben werden. Phobien können immer einen genetischen Zusammenhang haben. Der Einfluss der Medien kann ebenso entscheidend sein. Ständig über Alterungsauswirkungen durch die Sonnenstrahlen zu lesen oder zu hören, kann bei manchen Angst davor auslösen. 

Die Symptome sind bei jeder Phobie gleich:

  • Es treten eine erhebliche Verstimmung und Angst auf, wenn der Betroffene mit der Notwendigkeit auseinandergesetzt wird, dass er bei Sonnenlicht raus gehen muss.
  • Betroffene sind nicht oder nur schwer in der Lage, diese Gefühle zu überwinden und zu unterdrücken.
  • Es kann auch zu körperlichen Symptomen kommen, beispielsweise schneller Herzschlag, schnelles Atmen und Kurzatmigkeit, verschwitzte Hände oder allgemein Schweißausbrüche und Hitzewallungen. Zittern, Übelkeit und Schwindel sind ebenso möglich. Die Symptome ähneln denen einer Panikattacke, die oftmals ebenso auftritt.

Menschen, die darunter leiden, vermeiden es meist, mit der Sonne in Kontakt zu kommen, um keine Ängste oder Unruhe zu spüren. Die Symptome können stark in der Schwere und im Außmaß variieren, je nachdem, wie erheblich die Heliophobie ausgeprägt ist.

Phobien wie die Heliophobie können die Fähigkeit zur uneingeschränkten Teilnahme an Aktivitäten erheblich beeinträchtigen und somit auch die Lebensqualität stark einschränken. Für Menschen, die unter einer Heliophobie leiden, bedeutet dies beispielsweise, dass er tagsüber nicht mehr nach draußen geht oder viel Kleidung trägt, um die Haut zu schützen oder sie übermäßig mit einem Sonnenschutzmittel behandelt.

Bei einem Job, bei dem tagsüber viel Zeit draußen verbracht wird, kann die Heliophobie auch arbeitsmäßig Probleme bereiten. Letztendlich kann sie bis hin zur sozialen Isolation und Depression führen. Menschen, die vor der Sonne Angst haben, leiden auch oft unter Panikattacken, die für Betroffene oftmals sehr beängstigend und belastend sind. Phobien sollten daher nie auf die leichte Schulter genommen werden. Dies gilt auch für die Heliophobie.

Das Vermeiden des jeweiligen Verhaltens ist bei der psychischen Störung mit schweren gesundheitlichen Konsequenzen behaftet, denn die Sonne trägt zur Produktion von Vitamin D bei. Ein Mangel kann gravierende Auswirkungen haben.

Diese Art von Phobie macht eine professionelle Herangehensweise erforderlich. Ohne Behandlung ist es meist nicht möglich, diese Ängste allein zu überwinden. Ganz im Gegenteil: Bei unbedachter Vorgehensweise und gescheiterten Versuchen kann es sogar dazu kommen, dass sich die Phobie verschlimmert.

Betroffene sollten sich an einen Psychiater oder Psychotherapeuten wenden. Die Behandlung kann in der Regel ambulant erfolgen. Nur bei schwerwiegenden Formen kann ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden. Die Behandlung erfordert eine wiederholte und konsequente Sonneneinstrahlung.

Das Ziel der Therapie besteht darin, dass sich die Angst vor der Sonne vollständig auflöst. Dies geschieht schrittweise: Anfangs denkt man darüber nach, in der Sonne draußen zu sein. Wenn der Betroffene dazu bereit ist, hält er sich sehr kurz in der Sonne auf.

Die Gesprächstherapie inklusive Beratung kann ebenso sehr effektiv sein. Hier geht es darum, über die Gedanken und Gefühle zu sprechen, die Ursachen zu ermitteln und ein verändertes Verhalten anzustreben bzw. nicht hilfreiche Muster in der Denk- oder Handlungsweise festzustellen und Möglichkeiten zu finden, diese zu verändern.

Ergänzend kann die Einnahme von Medikamenten wie Beruhigungsmitteln oder Antidepressiva sinnvoll sein, wenn eine erhöhte Angst vorliegt und das Risiko einer Depression gegeben ist oder sie auftritt. Phobien sind allgemein sehr gut behandelbar.

Die Heliophobie ist eine spezifische Phobie, die die Angst vor Sonne beschreibt. Betroffene meiden sie. Angst vor der Sonne kann aus einer Angst vor Krankheiten wie Hautkrebs oder Augenschäden resultieren. Vergangene schlechte Erfahrungen, wie ein schwerer Sonnenbrand, können ebenso die Ursache sein. Die Genetik ist auch ein möglicher Auslösefaktor. Gesprächs- und Konfrontationstherapien sind die effektivsten Behandlungsmöglichkeiten. Optional können Medikamente sinnvoll sein.


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Über Der Philosoph 2004 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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