Analthrombose – unangenehme Knötchen, starker Schmerz

Analthrombose
Derneuemann

Es ist sicher kein Thema, das man locker im Smalltalk erwähnt. Dennoch ist es hilfreich, ein paar wichtige Aspekte der Erkrankung genauer zu betrachten. Ein kleiner blauer und vor allem schmerzhafter Knoten bildet sich am Rand des Afters. Fälschlicherweise denken die meisten Betroffenen an Hämorrhoiden. Doch wenn die Schwellung außerhalb sitzt und nicht aus dem Anus kommt, handelt es sich um eine Analthrombose. Das Krankheitsbild trägt auch die Bezeichnung Analvenenthrombose oder Perianalthrombose.

Analthrombosen sind keine äußeren Hämorrhoiden. Bei einer Analvenenthrombose ist die Haut trocken und nicht (wie bei Hämorrhoiden) mit Schleimhaut bedeckt. Wie kommt es zur Entstehung dieser unangenehmen Knoten? Was für Symptome treten auf? Welche Behandlungsoptionen gibt es? Und wie kann man eine Perianalthrombose verhindern? Das Wichtigste haben wir für Dich unter die Lupe genommen und in hilfreichen Fakten zusammengetragen.

Analthrombosen und Hämorrhoiden sind zwei unterschiedliche Krankheitsbilder mit jeweils unterschiedlichen Ursachen sowie Symptomen. Die Gemeinsamkeit ist, dass Thrombosen und Hämorrhoiden durch Blutgerinnsel in einem Blutgefäß entstehen. Hämorrhoiden zeichnen sich jedoch durch arterielle Geflechte im Analkanal aus. Perianalthrombosen bilden sich nicht im Kanal, sondern am Venengeflecht außerhalb des Afters.

Somit sind Analthrombosen gut sichtbar, da sie nicht innen liegen, sondern direkt am Ausgang. Hämorrhoiden können nur dann nach außen wandern, wenn sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium befinden. Auch das Schmerzempfinden ist sehr unterschiedlich: Analvenenthrombosen melden sich mit starken Schmerzen, Hämorrhoiden jucken und drücken eher.

Der häufigste Auslöser der schmerzhaften Knoten ist besonders intensiver Bauchdruck. Dieser Druck entsteht oft durch Übergewicht, chronische Verstopfung und dauerhaft starke Pressübungen (zum Beispiel durch Krafttraining).

Auch Schwangere sind häufiger betroffen, da das Baby auf dem Venengeflecht am After lastet und der Bauchdruck verstärkt ist. Während der Geburt wird der Druck noch intensiver. Deshalb sind Analthrombosen bei werdenden Müttern und nach der Geburt ein häufiges Problem.

Zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen begünstigt ebenso Thrombosen. Auch die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln stellt einen weiteren Risikofaktor dar. Frauen, die an starken hormonellen Schwankungen leiden, sind ebenfalls oft betroffen.

Bereits während des Anamnesegespräches kann der Arzt von den Beschreibungen des Patienten ableiten, dass es sich um eine Perianalthrombose handelt. Danach erfolgt eine Sichtdiagnostik, sodass die blau schimmernden, prall-elastischen Knötchen eindeutig als Thrombose zu erkennen sind. Die Symptome sind recht klar, denn kein anderes Krankheitsbild zeigt die schmerzenden Schwellungen in dem Bereich. Zudem wachsen die Knoten innerhalb weniger Stunden.

Es ist nicht nur unangenehm, sondern es schmerzt meist so stark, dass die Betroffenen nur noch bedingt sitzen können. Spürt eine Person die starken Symptome, kommt die Frage auf, ob die Perianalthrombose gefährlich ist. Ärzte geben in der Regel Entwarnung, denn im Gegensatz zu einer Thrombose im Bein ist die Analthrombose nicht gefährlich. Bei einer Beinthrombose kann ein Blutgerinnsel zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Eine Thrombose am After lässt keine solch garvierenden Folgen entstehen.

Auch wenn die Perianalthrombose mit großem Schmerz daherkommt, sie geht oft innerhalb von Tagen oder Wochen von alleine. Der menschliche Körper regeneriert sich in der Regel eigenständig, indem er das Blutgerinnsel selbstständig abbaut. Das Knötchen schrumpft immer mehr, bis es vollständig verschwunden ist. Es kann bei starker Hautspannung vorkommen, dass der Knoten platzt und das Gerinnsel sich nach außen entleert. Diese Wunde verheilt im Allgemeinen ohne Komplikationen.

Da es bei den Patienten häufig zu Verwechslungen kommt, möchten wir Dir ein paar eindeutige Abgrenzungsmerkmale beschreiben. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide Erkrankungen durch Blutgerinnsel hervorgerufen werden. Unterschiedliche Entstehungsmechanismen und Anzeichen lassen sich klar voneinander abgrenzen.

Analthrombosen:

  • verursachen starke Schmerzen
  • normales Sitzen ist nur eingeschränkt oder gar nicht möglich
  • befinden sich eindeutig außerhalb des Anus
  • keine Knoten im Analkanal, sondern unmittelbar am Ausgang
  • bläulich schimmernde, pralle, trockene Knoten
  • keine Blutungen (Thromben liegen unter der Haut)

Hämorrhoiden:

  • anfangs keine Schmerzen
  • befinden sich im Inneren des Anus
  • ragen nur aus dem Afterkanal, wenn ein fortgeschrittenes Stadium erreicht ist
  • sind von einer Schleimhaut umgeben
  • bluten oft beim Stuhlgang

Kleine Thrombosen verschwinden in der Regel nach ein bis zwei Wochen eigenständig. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um eine Analvenenthrombose zu behandeln. Der Arzt wählt eine Behandlungsmethode, die sich danach richtet, wie groß und wie schmerzhaft die Thrombose ist. Lokale Umschläge und schmerzstillende Cremes helfen gut bei kleineren Analthrombosen. Sind die Schmerzen sehr intensiv, verschreibt der Mediziner zusätzlich entzündungshemmende Medizin, meist in Form von Tabletten.

Klagt der Patient über unerträgliche Schmerzen und droht die Thrombose am After zu platzen, ist eine Operation die geeignete Therapiemethode. Bei einem operativen Eingriff unterscheidet man zwischen zwei Verfahren:

1. Der Arzt sticht die Perianalthrombose an und beseitigt das Gerinnsel. Mit einem kleinen Schnitt wird das Blutgerinnsel herausgedrückt. Der Patient spürt eine sofort eintretende Druckentlastung sowie Linderung der Schmerzen. Es kann jedoch vorkommen, dass sich der durch die Operation gebildete Hohlraum erneut mit Blut und Eiter füllt.

2. Die Knoten werden unter lokaler Betäubung vollständig herausgeschnitten. Der Mediziner entfernt die gesamte Vene, in der sich die Analthrombose eingenistet hat. So umgeht der Patient das Risiko einer erneuten Venenthrombose.

Nach der Operation heilt die Wunde komplikationslos ab. Voraussetzung ist, dass der Betroffene die Stelle sorgfältig mit einer Salbe nachbehandelt. In manchen Fällen verschreibt der Arzt Schmerztabletten, die der Patient bei eventuell auftretenden Schmerzen einnehmen kann.

Der Hauptgrund der Entstehung einer Thrombose am After ist fehlende Bewegung. Vor allem langes Stehen sowie dauerhaftes Sitzen erhöht den Bauchdruck. So kann sich leicht eine Analthrombose bilden. Regelmäßige Bewegung ist das A und O für die Gesundheit, eben auch für das Verhindern von Analthrombosen. Wenn Du beruflich bedingt viel sitzt oder stehst, plane genügend Bewegungspausen ein. Entscheide Dich zum Beispiel für einen Spaziergang und nicht für das (häufig ungesunde) Mittagessen in der Kantine.

Zudem können schmerzhafte Analthrombosen entstehen, wenn Du immer wieder an Verstopfungen leidest. Wirf einen Blick auf Deine Ernährungsweise: Kommen ballaststoffreiche Lebensmittel auf Deinen Teller? Eigentlich wissen viele Menschen, dass gesunde Ernährung und viel Bewegung wichtig für die Gesundheit ist. Aber allein das Wissen reicht nicht, man muss es auch umsetzen. Falls eine Ernährungsumstellung nicht das Lösen von Verstopfungen bewirkt, kann der Arzt Medikamente verschreiben, die den Stuhl aufweichen.

Auch sexuelle Vorlieben können zu einer mechanischen Überlastung des Afters führen. Wer bereits eine Analthrombose hatte oder sogar mehrmals davon betroffen war, sollte besser auf Analsex verzichten.

Der Austausch zum Krankheitsbild Analthrombose im Rahmen eines Büroplauschs ist nicht jedermanns Sache. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, Informationen einzuholen, wie zum Beispiel diesen Artikel zu lesen (oder bei Beschwerden zum Arzt zu gehen).

Wer schon einmal unter diesen Schmerzen gelitten hat, weiß, wie bedeutend es ist, über Thrombose am After informiert zu sein. In der Regel gehen die äußeren, blau schimmernden Knötchen innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen von alleine. Wenn die Schmerzen sehr intensiv oder die Knoten sehr groß sind, kann ein Arzt mit einem operativen Eingriff helfen.


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Über Der Philosoph 2014 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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