Biokompost: So legst du einen Biokomposthaufen an

biokomposthaufen
@ Pixabay / Ben_Kerckx

Biokompost ist der beste Dünger, denn die Abfälle von Obst, der Grünschnitt und die Erde werden im genau definierten Verhältnis vermischt. Anschließend wird dies einem intensiven Rotteprozess unterzogen. Biokompost ist im Vergleich zu Kompost jünger, hat zudem einen viel höheren Gehalt an Nährstoffen (insbesondere Stickstoff) und an organischer Masse. Biokompost hat dadurch einen extrem guten und sofort sichtbaren Düngungseffekt. Er sollte insbesondere bei stark zehrenden Kulturen wie Gemüse verwendet werden. Der folgende Bericht erläutert dir, wie du einen Biokomposthaufen anlegst.

Die Vorteile von Biokompost

Wenn du in deinem Garten Gemüse ziehen, dabei aber auf einen synthetischen Dünger verzichten möchtest, solltest du Küchenabfälle und Grünschnitt kompostieren, denn Komposterde fördert das Wachstum nachhaltig, da die Nährstoffe und zahlreiche Bodenlebewesen in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten sind. Die Vorteile von Biokompost sind folgende: Ein 100 Prozent ausgereifter Kompost verfügt über einen sehr niedrigen Gehalt an Schwermetallen und Salzen, gleichzeitig aber über einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen, was für sämtliche Pflanzen einen optimalen, natürlichen Düngungseffekt garantiert. Das Bodenleben wird dank der hohen biologischen Aktivität gefördert. Der Humusgehalt wird erhöht, die Bodenstruktur verbessert und auch der Wasserhaushalt wird reguliert. Der Kompost ist in der Lage, viel Wasser zu speichern und dieses langsam an die Pflanzen abzugeben. Die künstlichen Dünger stellen den Pflanzen die Nährstoffe, die sie brauchen, zu schnell und zudem in einer zu großen Menge zur Verfügung. Die Pflanzen wachsen dadurch schnell, wodurch sie gegenüber Krankheiten und Schädlingen aufgrund der nicht so gut ausgebildeten Zellwände anfälliger werden. Durch diese Dünger wird zudem das Gleichgewicht des Bodens gestört. Die überschüssigen Nährstoffe werden ausgeschwemmt. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei der Erzeugung der Dünger viel Energie verbraucht wird.

Wie du einen Kompost selber anlegen kannst

Der Komposthaufen ist für viele Hobbygärtner das Herzstück des Biogartens, ihrer grünen Oase. Wer nur wenig Platz zur Verfügung hat, es genügen schon zwei Quadratmeter, damit du eine Kompost in deinem Garten anlegen kannst. Wer einen großen Garten hat, kann auch einen größeren Komposthaufen anlegen, der in der Breite allerdings nicht mehr als zwei und in der Höhe nicht mehr als 1,50 Meter sein sollte. Der Grund hierfür ist, wenn das Material zu hoch aufgeschichtet wird, passiert es, dass das Ganze instabil wird.

Der optimale Standort für den Biokompost Haufen

Am besten legst du den Kompostplatz am halbschattigen Platz in deinem Garten an. Pralle Sonne solltest du vermeiden, da dies den Kompost austrocknet. Ein Kompostbehälter erleichtert dir die Sammlung von organischen Abfällen:

stabiler Holzkomposter Komposter Kompostbehälter Hochbeet 170 x 85 x 52 cm 19 mm

Dieser Kompostbehälter ist kesseldruck imprägniert und sehr langlebig. Er ist schnell montiert und leistet zudem einen umweltfreundlichen Beitrag. Komposter aus Holz bieten eine gute Verwertung von verschiedenen Gartenabfällen, beispielsweise Pflanzenteilen, Rasenschnitt, Erdresten, biologischen Küchenabfällen.

Das Anlegen des Komposthaufens

Den Komposthaufen legst du am besten auf einem offenen Boden an. Den Untergrund lockerst du zunächst gründlich auf. Ganz unten legst du Äste und Zweige hinein, denn diese sorgen für eine gute Durchlüftung und verhindern Staunässe. Dank der entstehenden Hohlräume kann die überschüssige Flüssigkeit abfließen und der Sauerstoff kann zirkulieren. Darauf kommen dann die Küchen- und Gartenabfälle. Dabei solltest du darauf achten, dass die Abfälle gut durchmischt sind. Diese Schichten stapelst du nacheinander auf, bis du eine Mindesthöhe von 1 Meter erreicht hast. Beim Anlegen des Komposthaufens ist es sehr wichtig, dass ausreichend organische Materialien aufgebracht werden. Gibt es zu wenige Schichten, läuft der Zersetzungsprozess langsam ab. Die Kompostmiete kannst du vor Witterung oder Kälte schützen, indem du einen Mantel aus Stroh, Laub oder alten Säcken auflegst.

Aus Holz den Komposthaufen selber bauen

Holz passt perfekt in einen naturnahen Garten. Als Baumaterial eignen sich Eiche oder Lärche am besten, da beide Sorten sehr widerstandsfähig sind. Das Holz hält noch länger, wenn du es mit einem biologischen Schutzmittel behandelst. Zunächst werden die vier Eckpfosten mit einem Durchmesser von ungefähr 10 cm etwa 50 cm im Boden versenkt. Damit wird der Kompostbehälter stabilisiert. Die folgenden Latten sollten bis zu 20 cm breit sein und können zum Beispiel von alten Zäunen stammen. Diese nagelst du an allen Seiten in ungefähr 5 cm Abständen an. Damit du den Humus später problemlos entnehmen kannst, musst du eine vordere Seite planen, die du öffnen kannst. Dies erreichst du durch eine Nut, die du aus zwei Brettern baust. Dazwischen befestigst du eine Leiste. Damit kannst du die Bretter leicht in diese Nut hinein schieben und auch wieder herausnehmen.

Natürlicher Stoffkreislauf

Der Biokompost produziert wertvollen Dünger in deinem Garten und schließt dadurch den natürlichen Kreislauf. Die Abfälle aus der Küche und dem Garten werden auf diese Weise an den Boden sinnvoll zurückgeführt und zudem mit Bodenlebewesen angereichert. Die Ausscheidungen sind der beste Pflanzendünger, wodurch die Tiere die Bodenstruktur verbessern. Die Abfälle werden nun zu Humus veredelt. Im Garten können sie als Verbesserer für den Boden und als Dünger verwendet werden. Somit wird aus dem Abfall sogar noch ein höherwertiges Produkt.

Die Vorteile des Kompostieren auf einen Blick:

  • Im Biokompost sind Nährstoffe und Bodenlebewesen im ausgewogenen Verhältnis enthalten
  • Sehr niedriger Gehalt an Schwermetallen und Salzen
  • Für sämtliche Pflanzen ist ein optimaler, natürlicher Düngungseffekt garantiert
  • Förderung des Bodenlebens
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Erhöhung des Humusgehalts
  • Regulierung des Wasserhaushalts
  • Abfallvermeidung, da Bioabfälle nicht im Restmüll oder in der Tonne landen
  • Klimaschutz, da keine Kohledioxidemissionen für die Produktion und den Transport anfallen, wie es bei synthetischen Düngern, Pflanzenerden oder -schutzmitteln der Fall ist
  • Natürlicher Dünger, da der Kompost natürliche Nährstoffe liefert, die Pflanzen nehmen davon nur die benötigte Menge auf
  • Es wird kein Nitrat in das Grundwasser ausgeschwemmt
  • Boden wird verbessert, da der Kompost eine hohe Speicherfähigkeit des Wassers hat und dafür sorgt, dass der Boden gut entlüftet wird
  • Schädlinge werden abgewehrt, denn Pflanzen, die mit Kompost gedüngt sind, sind gegenüber Schädlingen widerstandsfähiger

Biokompost Haufen: Was darfst du kompostieren?

Grasschnitt

Gräser enthalten einen hohen Wasseranteil sowie Stickstoffe, die bei einem größeren gebildeten Grashaufen zu einer starken Entwicklung von Wärme oder gar zur Selbstentzündung führen können. Daher wird Grasschnitt trocken oder angewelkt in den Komposthaufen eingebracht. Zudem sollte es mit Laub oder sonstigen Materialien vermischt werden.

Hecken und Abfälle vom Baumschnitt

Dies lockert den Kompost auf und ist sehr kalireich und ist daher eine wertvolle Beigabe zum Kompost. Da wenig Stickstoff darin enthalten ist, sollte es mit dem sehr stickstoffhaltigen Grasschnitt gemischt werden.

Laub

Laub sollte im Kompost nicht fehlen. Bei schwer verrottbaren Laubsorten, beispielsweise Eiche, Birke, Kastanie oder Pappel musst du ein wenig aufpassen, da zum Teil Gerbsäure freigesetzt werden kann, wodurch der Kompost übersäuert. Mit einer Beigabe von beispielsweise Kalk oder Tonmineralien kann dies neutralisiert werden.

Abfälle aus Garten und Küche

Blumen, Zierpflanzen, Gemüseabfälle sowie Kaffee- und Teereste können bedenkenlos auf den Kompost gegeben werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Küchenabfälle mit anderen Materialien vermischt werden, da sonst Mäuse und Ratten angelockt werden.

Mist

Mist von Kleintieren ist auch hervorragend zur Kompostierung geeignet. Jedoch sollte er ebenso mit dem übrigen Kompost etwas vermischt werden. Der Mist von Haustieren erhöht den Stickstoffgehalt optimal.

Was solltest du nicht auf den Biokompost geben?

Südfrüchte sind nicht empfehlenswert, da die meistens chemisch behandelt sind. Zitrusfrüchte sind ebenfalls häufig gespritzt und können den Kompost zudem übersäuern. Auch Papier und Pappe sind nicht empfehlenswert, denn insbesondere in bedrucktem Papier können giftige Substanzen enthalten sein. Selbstverständlich gehören Metall, Glas, Kunststoffe, Öl, Farbreste, Bauschutt, Asche von Kohle etc. nicht in den Kompost.

Fazit

Dies waren unsere Tipps, wie du einen Biokompost anlegst und wo die zahlreichen Vorteile liegen. Nach ungefähr 6 bis 12 Monaten ist der Kompost reif. Das Endprodukt ist im Idealfall locker krümelig und riecht nach Walderde. Nun musst du den Kompost nur noch durch ein Wurfgitter sieben.


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