Blasenerkrankungen und Blasenprobleme bei Männern – was tun?

Blasenerkrankungen und Blasenprobleme
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Männer sind seltener von Blasenerkrankungen und Blasenproblemen wie einer Blasenentzündung (Zystits) betroffen als Frauen. Doch wenn es sie trifft, dann haben sie viel stärkere und unangenehmere Beschwerden. Im folgenden Ratgeber erfährst du, welche Probleme auftreten können, wie du die Symptome erkennst, welche Ursachen es gibt und was du dagegen unternehmen kannst.

Wer ist für eine Blasenentzündung oder andere Blasenerkrankungen und Blasenprobleme besonders anfällig?

Das Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen, ist größer bei:

  • Blasen- und Nierensteinen
  • geschwächtem Immunsystem, beispielsweise aufgrund von Diabetes
  • Urinkatheter (in die Harnröhre eingeführter Schlauch, der bis zur Blase geht)
  • beim Wasserlassen kein vollständiges Entleeren der Blase möglich
  • höherem Alter

Welche Ursachen haben die verschiedenen Blasenerkrankungen und Blasenprobleme? – Ursachen der Blasenentzündung

Die Ursache der Blasenentzündung bei Männern ist zumeist eine vergrößerte Prostata, die den Abfluss des Urins aus der Blase behindert. So kann sich die Blase nicht vollständig entleeren. Der Restharn bietet den Bakterien einen optimalen Nährboden, woraus sich die Entzündung entwickeln kann.

Die Ursache der gutartigen Prostatavergrößerung ist eine Veränderung im männlichen Hormonhaushalt verändert, der die Produktion der Sexualhormone verringert. Daher sind vor allem Männer über 50 von der Blasenentzündung betroffen.

Eine Erkrankung der Prostata kann nämlich ebenfalls zur Blasenentzündung führen. Auch dies tritt häufig im Alter auf und stört den Harnabfluss, sodass die Blase nicht vollständig geleert wird. Im zurückbleibenden Harn können sich wiederum Bakterien ansiedeln, die eine Blasenentzündung begünstigen. Weitere mögliche Auslöser sind eine Unterkühlung und, wie bereits erwähnt, eine Abwehrschwäche oder Grunderkrankung.

Symptome einer Blasenentzündung oder anderer Blasenerkrankungen und Blasenprobleme

  • häufig urinieren müssen, was sich oftmals als „falscher Alarm“ herausstellt
  • brennendes Gefühl oder starke Schmerzen vor dem oder während des Urinierens
  • Urin riecht übel oder ist trüb
  • Juckreiz
  • Inkontinenz

Ebenfalls möglich sind stechende Schmerzen im unteren Bereich des Bauchs und/oder Rückens, Schmerzen zwischen Hoden und Anus, Blut im Urin und zudem kann die Körpertemperatur leicht oder auch stark ansteigen.

Ein bakterieller Infekt als Ursache

Bakterielle Blasenprobleme treten relativ häufig auf. Dabei können sie unterschiedlich verlaufen. Wird die Entzündung im Frühstadium entdeckt, muss der Betroffene nicht unbedingt Medikamente einnehmen. Es reicht in diesem Fall schon aus, viel zu trinken und sich zu schonen. Auch pflanzliche Mittel versprechen bei beginnenden bakteriellen Infekten Linderung.

Grund zur Sorge ist jedoch dann geboten, wenn sich die Symptome nach einigen Tagen verschlechtern. Spätestens bei Fieber solltest du dich an einen Arzt wenden. In solchen Fällen wird dir der Mediziner wahrscheinlich Antibiotika verschreiben. Mit der Einnahme dieses Medikaments klingt die Entzündung schnell wieder ab.

Ohne eine rechtzeitige Therapie wandern die Bakterien die Harnröhre hinauf und lösen eine Nierenbeckenentzündung aus. Ein Gang zum Arzt ist außerdem erforderlich, wenn du häufiger als drei Mal im Jahr an einer Blasenentzündung leidest. Denn in diesem Fall gilt es, der Ursache auf den Grund zu gehen. Nur so lassen sich ernste Grunderkrankungen ausschließen.

Bei einer chronischen Blasenentzündung ist eine Behandlung mit Hausmitteln und Antibiotika nicht mehr wirksam. Haben die häufigen Infekte bei dir bereits zu einer Schrumpfblase mit geringerem Fassungsvermögen geführt, ist es mitunter notwendig, sie operativ zu vergrößern.

In welchem Alter tritt eine Blasenentzündung auf?

Blasenprobleme können Männer jeden Alters treffen. Oft reicht schon eine kühle Badehose oder ein Aufenthalt im Hallenbad aus, um den Infekt auszulösen.

Allerdings sind Männer jenseits des 50. Lebensjahrs häufiger betroffen. Grund dafür ist oft eine vergrößerte Prostata. Denn sie ist dafür verantwortlich, dass der Harn nicht mehr vollständig abfließen kann. In der Blase verbleibt dann immer eine Pfütze, in der sich die Bakterien vermehren. Häufige Harnwegs- und Blaseninfekte sind die Folge.

Auch bei Katheterträgern kommt es überdurchschnittlich oft zu Blasenentzündungen. In weiterer Folge bilden sich im Organ Blasensteine. Im Frühstadium können Ärzte sie noch durch die Harnröhre entfernen. Dafür ist kein großer Eingriff erforderlich.

Inkontinenz durch Blasenentzündung?

Blasenentzündungen können unbehandelt Inkontinenz zu Folge haben. Hierunter verstehen Mediziner den unkontrollierten Harnabgang. Es handelt sich dabei um ein Leiden, das relativ häufig auftritt, aber oft verschwiegen wird. Denn für die Betroffenen ist der ungewollte Harnabgang mit einem hohen Schamgefühl und Leidensdruck verbunden. Nicht selten führt die Harninkontinenz daher zur Vereinsamung.

Schiebe den Arztbesuch aus falscher Scham keinesfalls auf die lange Bank. Das Leiden ist nach einer urologischen Untersuchung und Diagnosestellung gut behandelbar. Mediziner unterscheiden die Drang- von der Stress-Inkontinenz. Erstere entsteht bei gewöhnlichem Harndrang, während die zweite Art des Leidens durch Belastungen wie Niesen und Husten ausgelöst wird. Auch Mischformen der Inkontinenz können auftreten.

Die Therapie richtet sich nach der Art der Harninkontinenz. Sie wird entweder durch die Einnahme von Medikamenten, Elektrostimulation, aber auch durch operative Eingriffe behandelt.

Wie wird die Blasenentzündung behandelt? Effektive Hausmittel:

Wärme: Es gibt gute Hausmittel, die bei einer Entzündung der Blase helfen können, beispielsweise Wärme, welche die Beschwerden lindert. Für die Anwendung kannst du ein heißes Bad nehmen und dich danach in dein warmes Bett begeben und eine Wärmflasche zwischen deine Beine legen. Achte darauf, dass deine Füße und der Unterleib warm sind.

Reichlich trinken: Bei einer Blasenentzündung solltest du viel trinken, damit die Bakterien durch ein häufiges Entleeren aus der Blase gespült werden. Letzteres fällt oftmals schwer, da jedes Wasserlassen Schmerzen verursacht – doch es sollten zwei bis drei Liter sein. Es gibt speziellen Blasen- und Nierentee. Auch geeignet sind heiße Tees aus Kamille, Salbei und Bärentraubenblättern oder mit Goldrutenkraut und Birkenblättern. Auch Cranberrysaft hilft dabei, die Bakterien abzuwehren, da sie sich schwerer an der Blasenwand festsetzen können.

Zwiebel stärkt die Blase: Äußerlich angewendet, entfalten warme Zwiebelwickel ihre entzündungshemmende Wirkung und helfen somit auch im Blasenbereich. Schneide sie hierfür in kleine Stücke, dünste sie kurz an, gebe sie zwischen zwei Tücher oder in ein Leinensäckchen und lege sie auf den Bauch.

Decke dich mit einem warmen Wolltuch zu. Meide bei einer Blasenentzündung stark gewürztes und gesalzenes Essen, viel Kaffee, Alkohol und schwarzen Tee, um die Blase nicht zu reizen. Gut geeignet sind Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Gemüse und Reis, denn diese Lebensmittel sorgen für einen “sauren” Urin, sodass sich die Bakterien schlecht vermehren können.

Meerrettich gegen Schmerzen: Meerrettich hat eine antibakterielle Wirkung. Jeden Tag ein Teelöffel geriebener Meerrettich kann bei akuten Schmerzen helfen. Er ist aber ebenso als gute Vorbeugung effektiv.

Ab wann solltest du bei Blasenerkrankungen oder Blasenprobleme zum Arzt gehen?

Aus einer Blasenentzündung kann sich auch eine Nierenbeckenentzündung entwickeln, die mit seitlichen Schmerzen und (hohem) Fieber einhergeht. In diesem Fall solltest du einen Arzt aufsuchen.

Grundsätzlich gilt: Wenn du nach vier Tagen keine Besserung spürst, solltest du einen Spezialisten konsultieren. Bei einer durch Bakterien verursachten Blasenentzündung helfen Antibiotika. Zum Einsatz kommen gern Wirkstoffe aus den Gruppen Cephalosporine und Fluorchinolone.

Es ist wichtig, die Ursache des Infekts festzustellen und zu behandeln. Während Frauen häufig von unkomplizierten Harnwegsinfekten betroffen sind, die sie oftmals selbst behandeln können, sind die Blasenerkrankungen und Blasenprobleme beim Mann meist Grund, einen Arzt aufzusuchen – alleine wegen der starken Schmerzen.

Zudem kann sich die Blasenentzündung auf andere Organe ausbreiten wie die Prostata, Nieren und Nebenhoden. Ein Mediziner sollte unbedingt aufgesucht werden bei Blut im Urin, Fieber und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl. Anhand einer Urinprobe kann der Arzt erkennen, ob Bakterien in der Blase vorhanden sind und wenn ja, welche.

Welche Symptome deuten auf eine bösartige Erkrankung hin?

Blasen- und Prostata-Tumore verursachen im Frühstadium keine Beschwerden. Sie wachsen oft langsam und bleiben für lange Zeit unbemerkt. In vielen Fällen werden sie erst bei Routineuntersuchungen entdeckt. Bei Blut im Urin solltest du dich umgehend an einen Arzt wenden. Denn hierbei handelt es sich um ein Symptom, das auf Krebserkrankung hindeuten kann. Gehe lieber einmal zu oft zum Urologen als zu selten.

Fazit

Bei Blasenerkrankungen und Blasenproblemen können oft verschiedene Hausmittel eine gute Hilfe sein, um die Beschwerden zu lindern und das Risiko für erneute Infekte zu senken. Wenn nach rund vier Tagen keine Besserung festzustellen oder das Krankheitsbild stark ausgeprägt ist, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. So lassen sich unangenehme Spätfolgen verhindern.

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Über Der Philosoph 2014 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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