Chronische Unzufriedenheit – woran kann dies liegen und was kannst du dagegen tun?

Chronische Unzufriedenheit
@Pixabay / DanielReche

Kennst du auch eine chronische Unzufriedenheit und weißt manchmal gar nicht so recht, warum es so ist? Dann geht es dir so wie vielen: Eigentlich könnte man ganz zufrieden sein, doch wären da nicht die alltäglichen Sorgen. Unzufriedenheit im Job, Streitereien mit dem Partner, Konflikte mit den Kindern und vieles mehr kann dazu beitragen, dass sich aus dem beiläufigen Ärger eine ständige Unzufriedenheit entwickelt.

Doch das kann alles passieren und wir sollten uns von diesen Problemen nicht herunterziehen und aus der Bahn werfen lassen. Doch genau das ist oftmals einfacher gesagt als getan. Nachfolgend erfährst du, wie du eine gewisse Selbstzufriedenheit erreichen kannst.

Was bedeutet chronische Unzufriedenheit?

Die ständige Unzufriedenheit kann in keine spezielle Kategorie eingeordnet werden. Es handelt sich hierbei um kein soziales Phänomen, sondern es ist oftmals ein persönliches oder individuelles Problem. Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie nichts erfüllt, dass sie überarbeitet sind oder sie andere Sorgen haben. Selbst an Tagen, wo eigentlich alles gut läuft, empfinden sie keine Befriedigung. Die chronische Unzufriedenheit hat sich eingestellt.

Woran merkst du eine ständige Unzufriedenheit?

Die chronische Unzufriedenheit äußert sich in erster Linie durch lang anhaltende negative Gefühle bzw. eine schlichtweg große Unzufriedenheit, die einfach nicht enden will. Betroffene sind ständig unzufrieden und am Nörgeln. Oftmals sind es immer wieder die gleichen Dinge, über die gejammert und geklagt wird. Daneben wird oftmals auch noch nach einer ständigen Bestätigung durch andere gesucht.

Betroffene setzen sich häufig nicht zu erreichende Ziele. Sie wollen alles anders und noch besser machen, vergleichen sich mit anderen und sind neidisch. Unsicherheit und Zweifel gehen ebenso häufig mit einer chronischen Unzufriedenheit einher. Die ebenfalls sich oft einstellende Versagensangst bremst sie aus und hindert sie daran, Entscheidungen zu treffen und Ziele zu erreichen.

Dies alles sind häufige Begleitsymptome der chronischen Unzufriedenheit. Doch egal, wie gut etwas läuft, die Betroffenen befriedigt nichts. Oftmals haben sie ein Problem mit ihrem Selbstwertgefühl.

Anhand eines Fallbeispiels mal eine chronische Unzufriedenheit erklärt und erläutert, warum es wichtig ist, etwas dagegen zu tun:

Michael spürte eines Tages, dass er relativ häufig unzufrieden ist und sich dieser Zustand bereits in der Grundstimmung widerspiegelt. Dies hat er jedoch leider viel zu lange akzeptiert und einfach so hingenommen. Schon während seiner Ausbildung hat es begonnen. Das hatte verschiedene Gründe: Die Strukturen in seinem Unternehmen waren sehr starr.

Er hat gespürt, dass er nur eine Nummer ist. Gesundheit, betriebliches Gesundheitsmanagement und Empathie, dies alles waren Fremdwörter in seiner Firma. Es gab viele Dinge, die er nicht richtig fand und die er gern verändert hätte. Doch hierfür sah er keine Möglichkeiten. Für Neues und Ideen war sein Unternehmen nicht offen. Ganz im Gegenteil, sie wurden sogar belächelt.

Michael legte auf Anerkennung viel Wert. Doch darauf hat er vergeblich gewartet. Im Laufe der Zeit fehlte ihm immer mehr die Sinnhaftigkeit seiner Arbeit. Er empfand eine chronische Unzufriedenheit, die sich auf den privaten Bereich übertragen hatte. Oftmals glaubte er, in schleichende Depressionen verfallen zu sein. Dies gab ihm zu denken und er hat sich immer häufiger gefragt, ob das alles dann noch Sinn macht.

Er hat sich aufgerappelt und nach einer neuen Arbeit gesucht, weil er fühlte, dass ihm die alte seine Lebensfreude nehmen würde. Mittlerweile ist Unzufriedenheit für ihn nahezu ein Fremdwort geworden. Natürlich gibt es immer mal Tage, an welchen es weniger gut läuft. Doch für diese hat er sich einige Tipps und Methoden zurechtgelegt, wie er sich selbst motivieren kann.

Chronische Unzufriedenheit im Job – ein großes Problem

Die Gründe für eine ständige Unzufriedenheit im Job sind sehr vielfältig. Jeder Mensch legt seine Prioritäten woanders. Zunächst einmal gibt es einige wichtige Grundbedürfnisse wie Anerkennung und Wertschätzung, ohne die nahezu jeder Wert legt. Wer immer sein Bestes gibt und dafür nie eine Wertschätzung bekommt, fragt sich natürlich irgendwann: „Wofür reiße ich mir eigentlich so den Hintern auf, wenn es ja doch niemand zu schätzen weiß?“

Es ist nicht verwunderlich, wenn sich dann im Laufe der Zeit eine ständige Unzufriedenheit im Job einstellt. Schnell breitet sich dies auf das Privatleben aus, denn wir sind alle keine Maschinen, an denen einfach ein Schalter gedrückt wird, um von unzufrieden auf happy und glücklich zu schalten.

Auf Dauer kann dies nicht nur unzufrieden, sondern auch depressiv machen. Weitere Gründe für eine chronische Unzufriedenheit im Job sind ein zu hohes Arbeitspensum und allgemein zu viel Druck. Es wird in den Unternehmen immer mehr Leistung und Produktivität innerhalb kürzerer Zeit gefordert. Wer mit diesem hohen Druck nicht zurechtkommt, ist schnell einmal überfordert. Auch daraus kann sich, wenn der Zustand länger anhält, eine ständige Unzufriedenheit entwickeln.

Weitere häufige Ursachen für eine chronische Unzufriedenheit

Negative Lebenseinstellung

Die Gründe liegen oftmals in der Kindheit. Wer als Kind immer wieder gehört hat: „Das kannst du nicht“, „Streng dich doch mehr an“, „Gib dir mal mehr Mühe“, „Deine Zensuren sind zu schlecht“ oder „Warum kannst du das denn nicht?“ wird es im späteren Leben schwer haben, ein gesundes Selbstwertgefühl und eine positive Lebenseinstellung zu entwickeln, sondern stattdessen ständig an sich selber zweifeln.

Die häufige Folge ist eine ständige Unzufriedenheit, denn selbst das, was sie erreicht haben, geht oftmals unter und erscheint wertlos. Das ständige Vergleichen mit den anderen bildet meist das i-Tüpfelchen. Und immer wieder der gleiche Gedanke: Sie sind viel schöner, klüger, reicher oder beliebter als wir selbst. Kein Wunder, wenn sich da ein Minderwertigkeitsgefühl einstellt. Der Grund ist oft ein verzerrtes Selbstbild. Doch dieses ist häufig weitab der Realität.

Auf die falschen Dinge konzentrieren oder sich zu hohe Ziele setzen

Meist konzentrieren wir uns auf das, was uns nicht so gut gelingt und was nicht funktioniert, als auf das, wo unsere Möglichkeiten und Stärken liegen. Dass sich, wenn wir demzufolge in erster Linie das Negative und Schlechte sehen, eine chronische Unzufriedenheit einstellen kann, ist logisch. Ein weiterer Grund ist auch, dass sich die Menschen schnell an das gewöhnen, was sie erreicht haben und immer mehr möchten. Sicher spornt es an, sich Ziele zu setzen und nach Neuem zu streben.

Doch es ist wichtig, dabei nicht aus den Augen zu verlieren, was schon erreicht wurde, denn dann kann sich trotz Erfolgen eine chronische Unzufriedenheit einstellen. Daher ist es wichtig, sich am bereits Erreichten zu erfreuen. Die überzogenen Ansprüche an sich selbst und der ewige Kampf, ihnen gerecht zu werden, zehrt an den Ressourcen und Kräften. Das zwangsläufige Scheitern aufgrund der überhöhten Ziele ist frustrierend.

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Was kannst du gegen eine chronische Unzufriedenheit tun?

  • Versuche das verzerrte Selbstbild abzulegen und verändere deine negativen Grundeinstellungen.
  • Tue etwas gegen deine eigene mangelnde Wertschätzung.
  • Betrachte dich als liebenswert und akzeptiere dich selbst, so wie du bist, mit all deinen Stärken, aber auch Schwächen.
  • Lege deinen Perfektionismus ab und sei stolz, auf das, was du erreicht hast und bist.
  • Hab Mut für Veränderungen, wenn du mit einer Situation langfristig unzufrieden bist. Suche dir beispielsweise eine neue Arbeit oder Partnerin.

Wie kommst du auf den richtigen Weg?

Das Beispiel von Michael und seinem Jobwechsel zeigt, wie es gelingt, aus der chronischen Unzufriedenheit herauszukommen. Das gilt nicht nur für den Job, sondern auch für andere Situationen, beispielsweise eine unglückliche Beziehung.

Bist Du mit Deiner Situation unzufrieden und möchtest Du etwas ändern, solltest Du Dir zunächst einige Fragen stellen:

  • Merken meine Familienmitglieder und Freunde, dass ich in der letzten Zeit immer häufiger unzufrieden bin, und belastet das die Situation, wenn wir zusammen sind?
  • Wer hat mir in meiner Kindheit und Jugend suggeriert, dass ich etwas nicht kann oder nicht schaffe?
  • Was habe ich bis jetzt Positives erreicht, auf das ich stolz bin?
  • Was ist nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte?
  • Was bereitet mir Freude?
  • Welche Ziele habe ich eigentlich?

Hast du diese Fragen beantwortet, kommst du deinen Zielen schon ein ganzes Stück näher. Du kannst auf das stolz sein, was du erreicht hast, und kannst überlegen, wie du deinen Zielen am besten näherkommst.

Ganz wichtig, um nicht den Mut zu verlieren und nicht wieder unzufrieden zu werden: Setze dir Zwischenziele. So kannst du auf kleine Erfolge stolz sein. Es ist dann leichter, ein großes Ziel zu erreichen.

Wie mit Niederlagen umgehen?

Eine Niederlage ist häufig der Grund für Unzufriedenheit, doch kann sie auch eine Chance sein. Du solltest die Situation analysieren und hinterfragen, was gut und was schlecht gelaufen ist. So kannst du beim nächsten Mal Fehler vermeiden und dich auf das konzentrieren, was gut gelaufen ist. Lernst du aus deinen Fehlern und vermeidest du sie konsequent, wirst du sehen, dass du Erfolge hast. Betrachte diese Erfolge als Meilensteine zu mehr Zufriedenheit. So kannst du deine chronische Unzufriedenheit immer mehr ablegen und zufrieden werden.

Fazit

Die Ursachen für chronische Unzufriedenheit können sehr vielfältig sein. Hinterfrage, was genau dich stört und woraus die Unzufriedenheit resultiert und versuche dann, etwas dagegen zu tun, denn sie beeinträchtigt deine Lebensqualität und Lebensfreude maßgeblich.


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Über Der Philosoph 2016 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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