Eisenmangel: So bekommst du es im Griff

Müdigkeit
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Eisenmangel ist ein sehr weit verbreitetes Phänomen. Die Gründe sind vielfältig, doch die Auswirkungen auf die Gesundheit können mitunter erheblich sein. Allgemein werden als Ursachen beispielsweise eine zu geringe Aufnahme von Eisen über die Nahrung, die zu geringe Resorption im Körper oder ein deutlicher Blutverlust genannt. Die Symptome sind vielfältig: Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Konzentrationsprobleme. Dieser Beitrag erläutert die Ursachen, die Symptome bis zur Lösung, was du dagegen tun kannst.

Was ist Eisenmangel (Sideropenie)?

Der Körper benötigt Eisen insbesondere zur Förderung des Stoffwechsels und für den Transport des Sauerstoffs von deiner Lunge in die Zellen. Eisen spielt eine wichtige Rolle bei der Hämoglobin-Bildung. Dabei handelt es sich um den roten Blutfarbstoff, ohne den die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen, den Sauerstoff nicht effektiv transportieren können.

Der Körper verbraucht täglich Eisen, daher muss über die Ernährung Nachschub geliefert werden. Bei einem Eisenmangel handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit dem Spurenelement Eisen. Theoretisch kann dies ohne weitere Symptome verlaufen. Wenn der Mangel jedoch körperliche Beschwerden verursacht, dann sind diese häufig auf eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) zurückzuführen, denn das Eisen wird benötigt, um die roten Blutkörperchen zu bilden.

Durch eine Unterversorgung wird demzufolge eine entsprechende Blutarmut entwickelt, die zu schwerwiegenden Symptomen führen kann. Beim Eisenmangel werden zunächst die Eisenspeicher, über die der Körper verfügt, geleert. Erst dann, wenn diese Reserven erschöpft sind, kommt es zur Blutarmut.

Symptome Eisenmangel

Eisenmangel kann zu vielen Beschwerden führen, beispielsweise psychische Beeinträchtigungen, Veränderungen der Haut, der Haare und Nägel und die Entwicklung einer Blutarmut mit weiteren Symptomen. Bei einem Eisenmangel zeigen sich zunächst unspezifische Beschwerden wie:

  • Beeinträchtigte Leistungsfähigkeit, Lustlosigkeit und Konzentrationsstörungen
  • Chronische Müdigkeit
  • Schwindel
  • Kältegefühl
  • Mit der Zeit erscheint die Haut zunehmend blass und trocken.
  • Häufig werden die Finger- und Fußnägel brüchig, bekommen Rillen und muldenförmige Veränderungen.
  • Weitere Begleiterscheinungen sind eingerissene Mundwinkel, Haarausfall und Spliss.

Aufgrund des Mangels an Eisen wird im Laufe der Zeit die Blutbildung stark beeinträchtigt, wodurch sich eine so genannte Eisenmangelanämie entwickelt. Die Folgen: Die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes ist zu gering und dem Organismus fehlt dementsprechend Sauerstoff. Dies führt oft zu:

  • Kopfschmerzen und Sehstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Ohrensausen
  • Eine Kurzfristige Bewusstlosigkeit ist ebenso möglich.

Der Organismus versucht, trotz geringerer Transportfähigkeit des Blutes die Sauerstoffversorgung aufrecht zu erhalten, daher zeigen sich zudem häufig eine erhöhte Atemfrequenz, ein beschleunigter Herzschlag und Herzrasen. Zum Teil entwickelt sich durch den Eisenmangel zudem ein so genanntes Restless-Legs-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die zu Gefühlsstörungen und einem ständigen Bewegungsdrang in den Beinen und gelegentlich ebenso in den Armen führt.

In welchen Stadien vollzieht sich der Eisenmangel?

Die Symptome eines Eisenmangels verstärken sich, wenn der Mangel immer weiter fortschreitet und die Reserven in den Speichern mehr und mehr abnehmen. Bei den Symptomen werden abhängig von der Ausprägung des Eisenmangels drei Stadien unterschieden.

Im ersten Stadium sinkt der Gehalt an Eisen in den körpereigenen Speichern. Da noch genügend rote Blutkörperchen gebildet werden, verläuft der Eisenmangel in diesem Stadium meistens noch symptomlos.

Im zweiten Stadium ist der Eisenmangel schon krankhaft ausgeprägt. Die Zellen werden nicht mehr genügend mit Eisen versorgt. Eisen wird aus den Speichern nicht mehr oder nicht schnell genug mobilisiert. Für die Bildung der roten Blutkörperchen wird immer mehr Eisen aus dem Transferrin als Transporter gelöst.

Die sinkende Transferrin-Sättigung macht sich mit

  • brüchigen Haaren und Haarausfall
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Juckreiz
  • trockener Haut
  • brennender Zunge
  • rissigen Mundwinkeln bemerkbar.

Der Eisenmangel ist im dritten Stadium bereits so stark ausgeprägt, dass viele Körperfunktionen nicht mehr ausreichend funktionieren. Dieser Eisenmangel ist bereits gefährlich und zeigt sich mit Müdigkeit, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Kopfschmerzen, Blässe und brüchigen Nägeln. Sogar Atemnot kann auftreten.

Ursachen Eisenmangel

Zu den häufigsten Ursachen eines Mangels zählt die zu geringe Aufnahme von Eisen über die Nahrung. Damit der tägliche Eisenbedarf gedeckt werden kann, sind bei Jugendlichen und Erwachsenen pro Tag 10 bis 15 mg und bei Kindern 8 bis 10 mg Eisen empfehlenswert. Bei einer entsprechenden Aufnahme von eisenhaltigen Obst- und Gemüsesorten, Getreidesorten und Hülsenfrüchten sowie entsprechendem Fleisch ist die erforderliche Tagesdosis ohne Probleme zu erreichen.

Kinder und ältere Menschen jedoch benötigen gewöhnlich mehr Eisen. Auf Leistungssportler trifft dies ebenso zu, denn sie verlieren über das Schwitzen sehr viele Mineralien und das muss wieder ausgeglichen werden. Eine einseitige Ernährung mit eisenarmen Lebensmitteln hingegen stellt ein Risiko dar, das du nicht unterschätzen solltest.

Wenn du genügend Eisen über die Nahrung aufnimmst, kann jedoch die Resorption ebenso gering ausfallen, wodurch es deinem Organismus letztendlich an Eisen mangelt. Auch ein erhöhter Blutverlust kann zum Eisenmangel führen, denn für die Neubildung von roten Blutkörperchen wird vermehrt Eisen benötigt. Daher leiden beispielsweise Patienten mit Blutungen im Magen oder Darm, beispielsweise bei Geschwüren, nach einiger Zeit oftmals unter einer Eisenmangelanämie.

Ein Eisenmangel kann entstehen durch:

  • Erhöhter Bedarf an Eisen
  • Erhöhter Verlust von Eisen
  • Eisenarme Ernährung
  • Gestörte Eisenaufnahme durch Erkrankungen oder Vitamin C-Mangel

Erhöhter Eisenbedarf: Kinder haben während des Wachstums einen erhöhten Eisenbedarf und leiden daher mitunter an einem Eisenmangel. Schwangere Frauen, stillende Mütter und Sportler haben ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Eisen. Ein erhöhter Eisenbedarf kann auch nach einer längeren Krankheit bestehen.

Erhöhte Eisenverluste: Häufig führen Blutungen zu erhöhten Eisenverlusten. Bei Frauen führen sehr starke Regelblutungen oder Zwischenblutungen zu erhöhten Eisenverlusten. Bei Magengeschwüren, Erkrankungen der Darmschleimhaut oder Hämorrhoiden kann es zu Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt kommen, die Eisenverluste zur Folge haben.

Eisenarme Ernährung: Eine eisenarme Ernährung bedeutet eine verminderte Zufuhr an Eisen durch eine vegetarische oder vegane Ernährung sowie eine Mangelernährung. Der Mangel kann durch den Verzehr von rotem Fleisch und Fisch ausgeglichen werden. Auch pflanzliche Lebensmittel wie Spinat enthalten Eisen. Die Aufnahme an Eisen aus Gemüse ist allerdings nicht so effektiv wie über Fleisch oder Fisch.

Gestörte Eisenaufnahme: Vitamin C fördert die Aufnahme von Eisen durch den Körper. Es gibt jedoch noch weitere Gründe, die zu einer verminderten Eisenaufnahme führen. Einer dieser Gründe ist eine Fehlernährung bei einer streng vegetarischen oder veganen Kost. Auch Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre sowie zu wenig Magensäure können die Eisenaufnahme stören.

Verschiedene Nahrungsmittel wie Tee oder Kaffee schränken die Eisenaufnahme ein. Operationen wie die Entfernung des Magens oder Dünndarms, aber auch die Einnahme verschiedener Medikamente oder Erkrankungen der Darmschleimhaut behindern den Körper bei der Aufnahme von Eisen. Vererbt wird eine gestörte Eisenaufnahme nur sehr selten.

Behandlung Eisenmangel

Zunächst ist eine Analyse des Blutbildes nötig, um den Mangel an Eisen eindeutig festzustellen. Hat sich dieser bestätigt, das heißt, die Laborwerte sind typisch verändert, ist für die erfolgreiche Behandlung in der Regel eine Umstellung der Ernährung maßgeblich. Es ist wichtig, dass du auf eisenhaltige Nahrungsmittel sowie resorptionsfördernde Inhaltsstoffe achtest, beispielsweise Vitamin C, Fruktose und schwefelhaltige Aminosäuren.

Lebensmittel, die zur verringerten Eisenresorption führen, sind unter anderem Kaffee, Schwarzer Tee, Calciumsalze und die Oxalate in Rote Beete, Spinat, Rhabarber oder Kakao. Dies sollte gemieden werden. In schweren Fällen ist zudem eine medikamentöse Behandlung möglich.

Jedoch solltest du die Behandlung genau nach der Anweisung deines Arztes handhaben, denn eine zu hohe Eisenaufnahme kann im Körper eine toxische Wirkung entfalten und beispielsweise den Herzmuskels, die Bauchspeicheldrüse und die Leber schädigen. Daher kommt die medikamentöse Behandlung mit Eisenpräparaten nur zum Einsatz, wenn durch eine Ernährungsumstellung keine Beseitigung des Eisenmangels gelingt.

Welche Lebensmittel sind ratsam?

fleisch

Ein Eisenmangel kann in der Regel durch ein konsequentes Umstellen der Ernährung erfolgreich behoben werden. Wichtig ist, dass du Nahrungsmittel wählst, die über einen hohen Eisenanteil verfügen, wie:

  • Mageres Fleisch und Fisch
  • Feldsalat
  • Erbsen, Bohnen und Broccoli
  • Roggen- und Weizenvollkorn
  • Hülsenfrüchte wie weiße Bohnen und Linsen
  • Nüsse
  • Bestimmte Gewürze, beispielsweise schwarzer Pfeffer, Petersilie und getrockneter Koriander

Der Körper kann allerdings nur rund ein Zehntel des Eisens, welches im Essen enthalten ist, wirklich verarbeiten. Ein guter Tipp ist es, dass du gleichzeitig zum Essen Vitamin C einnimmst, denn dadurch wird die Aufnahme von Eisen effektiv unterstützt. Hierfür ist vitamin-C-reiches Gemüse wie Paprika, Kartoffeln, Rosenkohl und Sauerkraut gut geeignet oder du kannst ebenso ein Glas Orangensaft dazu trinken. Auf Tee, Kaffee, Milch und Cola solltest du zu eisenreichen Mahlzeiten verzichten und zumindest eine halbe Stunde warten. Insbesondere bei einem Eisenmangel musst du besonders auf die Ernährung achten.

Vegetarier

vegetarisch

Wenn wir zu viel Fleisch essen, wird immer wieder davor gewarnt, dass das Risiko für Krebs steigt, jedoch ist die Gesundheit bei völligem Fleischverzicht auch gefährdet. Vollkornprodukte, Gemüse und Obst sind zwar sehr gesund, doch sie liefern dem Körper nicht genügend Eisen. Dies liegt daran, dass das pflanzliche Eisen in beispielsweise Hülsenfrüchten, Gemüse und Vollkornprodukten nur schlecht bioverfügbar ist. Dies bedeutet, dass der Körper dieses kaum aufnehmen kann. Tierisches Eisen hingegen, zum Beispiel aus rotem Fleisch, kann besser verwertet werden. Daher sollten Vegetarier darauf achten, dass die pflanzlichen Eisenlieferanten mit Vitamin C kombiniert werden. Dies kann, wie bereits erwähnt, mit einem Glas Orangensaft erfolgen. Dadurch wird die Eisenaufnahme zusätzlich erhöht.

Top 3 Bücher, die wir zum Thema empfehlen können:

Behandlung von Eisenmangel in der Naturheilkunde

Die Behandlung basiert in der Naturheilkunde im Wesentlichen ebenso auf Maßnahmen der Ernährungsumstellung, welche auch das Ziel der erhöhten Eisenaufnahme und einer besseren Resorption haben. Doch ergänzend können Schüssler Salze* eingesetzt werden, damit Verwertungsblockaden gelöst und die Eisenresorption angeregt wird.

Dies ist mit dem Schüssler Salz Nr. 3 möglich. Letzten Endes kannst du dem Eisenmangel auch auf unterschiedlichem Wege mit Mitteln aus der Natur begegnen, beispielsweise mit Bitterstoffen wie Schwedenkräuter. In der Regel jedoch gelingt die erfolgreiche Behandlung bereits auf der Basis der Ernährungstherapie. Daher sind weiterreichende Maßnahmen nur bei Komplikationen erforderlich.

Fazit

Eisen ist wichtig für die Blutbildung. Ein Eisenmangel kann sich in drei Stadien vollziehen und schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Eine falsche, eisenarme Ernährung, aber auch ein erhöhter Eisenbedarf oder Eisenverluste führen zu einem Eisenmangel.


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