Hodenkrebs – Ursachen, Symptome und Behandlung

Hodenkrebs
@ derneuemann

Immer mehr Männer erkranken an Hodenkrebs. Bei den Männern im Alter zwischen 20 und 40 ist es die häufigste Krebserkrankung. Sie kann bei den meisten Patienten geheilt werden. Der folgende Ratgeber erläutert dir die Ursachen, die Symptome, die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Hodenkrebs.

Was bedeutet Hodenkrebs?

Der Hodenkrebs beschreibt eine Wucherung des männlichen Geschlechtsorgans. Alle Wucherungen im Hodensack, das heißt gutartige und bösartige, werden als Hodentumor bezeichnet. Etwa zehn Prozent der Hodentumoren sind dabei Geschwülste des Nebenhodens und Samenstranges. Die meisten von ihnen sind gutartig. Es gibt aber auch bösartige Neubildungen, beispielsweise das paratestikuläre Rhabdomyosarkom. Bei den Jugendlichen macht diese Form etwa 13 Prozent der Hodensacktumoren aus. Allerdings sind die meisten Hodenkarzinome Tumore des Hodengewebes, wobei die Mehrzahl aus den Keimzellen hervorgeht. Diese Keimzelltumoren oder germinalen Tumoren sind größtenteils bösartig und werden unterteilt in so genannte Seminome und Nicht-Seminome. Zudem gibt es die nicht-germinalen Tumoren, die aus den Bindegewebszellen im Hoden entstehen

Die Ursachen und Risikofaktoren für Hodenkrebs

Es sind keine speziellen Ursachen für Hodenkrebs bekannt, auch wenn Forscher einige Risikofaktoren für die Entstehung ermittelt haben. Hellhäutige Europäer erkranken viel häufiger an Hodenkrebs als aus Afrika stammende Männer. Das größte Risiko ist eine frühere Hodenkrebs-Erkrankung, denn dadurch wird das Risiko für ein nochmaliges Hodenkarzinom um ungefähr das 30-Fache erhöht. Als weitere Risikofaktoren für den Hodenkrebs gelten:

  • Hodenhochstand

Im Normalfall wandern, währenddessen sich der Fötus entwickelt oder manchmal auch nach der Geburt, die beiden Hoden von der Bauchhöhle weiter in den Hodensack. Beim Hodenhochstand hingegen bleibt einer der zwei oder beide Hoden in der Bauchhöhle oder der Leiste. Der Hoden befindet sich manchmal auch am Hodeneingang. Unter Druck ist es möglich, ihn in den Hodensack zu schieben, wobei er jedoch sofort wieder zurück gleitet (Gleithoden). Auch wenn der Hodenhochstand durch eine Operation behoben wurde, besteht noch das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken. Die Temperatur ist oberhalb des Hodensackes deutlich höher, als es im Hodensack der Fall ist. Die höhere Temperatur kann dazu führen, dass das Hodengewebe geschädigt wird, wodurch das Hodenkrebs-Risiko erhöht wird.

  • Fehlanlage der Harnröhrenmündung

Die Mündung der Harnröhre liegt bei dieser Erkrankung unterhalb der Eichel, das heißt, an der unteren Seite des Penis. Laut Studien steigt damit das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken.

  • Vererbung

Laut Studien sollen auch erbliche Faktoren Einfluss auf die Entstehung eines Hodentumors haben. Bei Brüdern von Betroffenen ist das Risiko ein bis zwölf Mal so hoch, ebenso an Hodenkrebs zu erkranken. Söhne von an Hodenkrebs erkrankten Vätern entwickeln ebenfalls häufiger ein Hodenkarzinom, als die Söhne mit gesunden Vorfahren.

  • Hormone

Hodenkrebs entsteht aus der Vorstufe von TIN (testikuläre intraepitheliale Neoplasie). Dabei handelt es sich um Keimzellen, die sich im Embryo bereits vor der Geburt falsch entwickeln. Der Grund hierfür ist auch ein Überschuss der weiblichen Hormone (Östrogene).

  • Unfruchtbarkeit

Das Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, ist bei einem zeugungsunfähigen Mann ebenfalls erhöht. Die Gründe für die Unfruchtbarkeit sind entweder unterentwickelte Hoden oder ein Mangel bzw. dem völligen Fehlen der Spermien in der Samenflüssigkeit. Auch Erkrankungen können zu einer Unfruchtbarkeit führen, beispielsweise eine Hodenentzündung, die durch das Mumps-Virus verursacht wurde.

Erkennung von Hodenkrebs

Ein erster Hinweis für die Erkrankung ist meist eine einseitige Anschwellung ohne Schmerzen oder eine Verhärtung des Hodens. Zudem kann sich eine wässrige Flüssigkeit um den Hoden ansammeln. Auch eine Veränderung, die wie eine Entzündung wirkt, kann ein Anzeichen für Hodenkrebs sein. Treten eine der folgenden Beschwerden auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache rechtzeitig zu klären:

  • tastbare Verhärtung im Hoden ohne Schmerzen
  • Schwellung im Hodenbereich
  • Schmerzen im Hodenbereich
  • Schweregefühl
  • Ziehen entweder im Hoden oder der Leiste
  • geschwollene oder schmerzhafte Brustdrüsen
  • bei fortgeschrittener Erkrankung Rückenschmerzen aufgrund vergrößerter Lymphknoten im hinteren Bauchraum

Diagnose Hodenkrebs

Meist stellt der Betroffene selber oder dessen Partnerin die ersten Anzeichen für den Hodenkrebs fest. Da die typischen Symptome jedoch ebenso durch eine andere und zwar gutartige Erkrankung verursacht werden können, beispielsweise eine Nebenhodenentzündung oder ein Wasserbruch, ist beim Verdacht auf Hodenkrebs eine ausführliche Untersuchung erforderlich, um die richtige Diagnose zu stellen. Hierfür sollte am besten ein Urologe aufgesucht werden. Der Arzt kann den Hoden abtasten und den Hodensack durchleuchten, um eventuelle Knoten oder Verhärtungen zu ermitteln. Durch eine Ultraschalluntersuchung können solche Knoten im Anschluss bildlich dargestellt werden. Zusätzlich wird häufig noch eine Blutprobe genommen, um Tumormarker aufzuspüren, die ebenfalls auf den Hodenkrebs hindeuten.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem Hodenkrebs

Im schlimmsten Fall kann Hodenkrebs tödlich enden. Wird er jedoch frühzeitig erkannt, ergeben sich relativ hohe Chancen auf eine Heilung. Der Hoden kann operativ entfernt werden, wobei die Zeugungsfähigkeit des Mannes in der Regel nicht betroffen ist und es auch zu keinen ernsthaften Schwierigkeiten kommt. Wenn der Tumor nicht zu groß ist, können eine Chemotherapie oder Strahlenbehandlung Erfolg bringen. Die Therapie ist vom Entwicklungsstadium des Tumors abhängig und auch, wie der Tumor entstand. Ist der Tumor nicht bösartig, kann auf eine Behandlung verzichtet werden. In diesem Fall sind jedoch Kontrollen wichtig. Im Allgemeinen sind die Heilungschancen bei Hodenkrebs selbst im fortgeschrittenen Stadium sehr gut.

Vorbeugung von Hodenkrebs

Eine spezielle Verhinderung von Hodenkrebs ist nicht möglich. Wichtig ist jedoch, dass die Hoden regelmäßig abgetastet werden und bei den kleinsten Veränderungen sofort ein Urologe aufgesucht wird. Dies gilt vor allem für Männer, die als Säugling einen Hodenhochstand hatten. Wenn dieser frühzeitig operiert wird, kann das Risiko, an einem Hodenkrebs zu erkranken, verringert werden.

Fazit

Jeder Mann sollte beide Hoden regelmäßig auf Veränderungen hin abtasten. Dies sollte in einer entspannten Stellung erfolgen, beispielsweise unter der Dusche, in der Badewanne etc. Der Hodensack wird mit beiden Handflächen gehalten, um den Daumen und die Finger von beiden Händen für das Abtasten zu benutzen. Nun können die Hoden einzeln abgetastet werden. Jeder Hoden wird auf Schwellungen, eine Vergrößerung oder Veränderung der Festigkeit untersucht. Tumoren oder sonstige Veränderungen des Hodens können sehr leicht gefühlt werden. Wenn etwas Ungewöhnliches festgestellt wird, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dabei sollte immer bedacht werden: Desto früher der Hodenkrebs entdeckt wird, umso einfacher sind auch die Behandlung und Heilungschancen. Dies sollte nie außer Acht gelassen werden.


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