Zeugungsunfähig oder auch Fertilität genannt – was steckt dahinter?

Zeugungsunfähig oder auch Fertilität
@ Pixabay / geralt

Bei einem unerfüllten Kinderwunsch kann die Unfruchtbarkeit des Mannes, also eine Fertilität schuld sein. Er ist demzufolge zeugungsunfähig. Nachfolgend erfährst du, was dahinter stecken kann, woran du es erkennst und was du dagegen tun kannst.

Kinderlosigkeit, weil der Mann zeugungsunfähig ist

Die Ursache für eine Kinderlosigkeit kann auch am Mann und nicht immer an den Frauen liegen. Die Fertilität hat verschiedene Gründe. Doch eines hat sie immer gemeinsam: Es kommt trotz regelmäßigen ungeschützten Geschlechtsverkehrs nicht zu einer Empfängnis. Nicht alle Ursachen sind dauerhaft, denn einige können erfolgreich behandelt werden. Daher ist es sehr wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Für Scham gibt es keinen Grund.

Zeugungsunfähig – was sind mögliche Ursachen?

Fertilität durch schlechte Qualität der Spermien

Männer sind oft wegen einer schlechten Spermienqualität zeugungsunfähig. Es sind entweder zu wenige oder viele Spermien zu langsam. Manchmal gibt es auch fehlgebildete und verformte Samenzellen. Das Alter spielt häufig eine Rolle: Je älter der Mann ist, desto weniger Spermien sind vorhanden und umso langsamer werden sie. Damit der Mann ein Kind zeugen kann, müssen mindestens 30 Prozent der Zellen normal geformt und 50 Prozent zudem gut beweglich sein. Wenn ausreichend Sperma in einer guten Qualität vorhanden ist, ist letztendlich noch ein freier Transportweg erforderlich.

Schadstoffe aus der Umwelt und eine ungeeignete Nahrung können die Produktion der Spermien verringern

Wir Menschen sind tagtäglich von Schad- und Gift­stof­fen umgeben, was die Funk­tio­nen des Körpers im Laufe der Zeit be­ein­träch­ti­gen kann. Dazu gehören Um­welt­- und Wohn­gif­te, belastetes Trinkwasser, syn­the­ti­sche Zusätze in Le­bens­mit­tel­n sowie Bio­zid­rück­stän­de. Hinzu kommen Gifte in den Textilien, in Körperpflege- und Kosmetikprodukten sowie Hy­gie­ne­ar­ti­keln. Die Ge­schlechts­or­ga­ne gehören zu den empfindlichen Be­rei­chen des Kör­pers, sodass sie unter den Schad­stoff­en be­son­ders stark leiden.

Wie kann die Spermienqualität getestet werden?

Mittels Samenuntersuchungen oder Samenzellinvasionstest lässt sich die Qualität der Spermien bestimmen. Hierfür werden auf einer Glasscheibe die Samen- und Eizelle zusammengeführt. Dabei wird untersucht, ob die Samenzelle eindringen kann. Bei einem schlechten Spermiogramm ist es möglich, dass der Mann eine Hormontherapie macht.

Weitere Ursachen für Fertilität: Hodenschäden und Entzündungen

  • Hodenhochstand oder -verdrehung
  • Entzündung der Hoden, Nebenhoden, Prostata oder Samenblasen
  • Verletzung der Hoden
  • Krampfader im Hoden

Bei diesen Ursachen steht es natürlich im Fokus, die Grunderkrankung zu behandeln, um nicht mehr zeugungsunfähig zu sein.

Zeugungsunfähig aufgrund von hormonellen Ursachen

Auch ein gestörter Hormonhaushalt kann beim Mann in seltenen Fällen die Ursache für eine schlechte Samenqualität und in der Folge Fertilität sein. Hier ist eine Hormontherapie möglich. Che­mi­ka­li­en mit hor­mo­n­ähn­li­chen Wir­kun­gen wie das Bis­phe­nol A, das in vielen Kunst­stof­fen und Kon­ser­ven zu finden ist, kön­nen die Hor­mon­do­sis in die Höhe trei­ben.

Negativer Lebensstil

Weitere mögliche Ursachen sind negativer Stress und ein ungesunder Lebensstil wie Alkohol, Nikotin, Übergewicht sowie der Konsum von Drogen oder Medikamenten. In diesem Fall muss der persönliche Lebensstil verändert werden. Männer, die rauchen, sollen die An­zahl der Sper­mi­en um rund 15 Pro­zent verringern. So­bald sie Nicht­rau­cher werden, kann sich dies jedoch wie­der verän­dern. Auch ein starker Konsum von Alkohol kann zur schlechten Spermienqualität führen, doch auch hier kann dies durch einen Verzicht rückgängig gemacht werden.

Erkrankungen wie Mumps

Mumps kann, wenn die Erkrankung nach der Pubertät auftritt, die Samenqualität maßgeblich beeinträchtigen. Es kann dadurch zur Entzündung der Hoden kommen, denn diese kann die Produktion der Samenfäden gänzlich zerstören. Die Behandlungsaussichten sind in diesem Fall nicht so gut.

Bildung von Antikörpern

In seltenen Fällen ist es auch möglich, dass der Körper des Mannes die Spermien für Fremdkörper hält und er sie somit bekämpft. Es werden in diesem Fall Antikörper gebildet.

Wie zeigt es sich, wenn ein Mann zeugungsunfähig ist?

Außer bei den funktionellen Potenzstörungen macht sich die Fertilität beim Mann körperlich in der Regel nicht bemerkbar. Zu den ersten Anzeichen, dass sie sich entwickelt, kann gehören, dass der Mann an Gewicht zunimmt oder abnimmt und dass die Hoden geschwollen sind. Liegt eine Infektion vor, kann es zum Ausfluss aus dem Penis kommen und auch Schmerzen in den Hoden oder beim Wasserlassen sind möglich. Dies kann die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Zeugungsunfähig – ja oder nein?

Wenn du testen lassen möchtest, ob du zeugungsfähig bist, kannst du einen Termin bei einem Urologen vereinbaren. Er erfasst deine Krankengeschichte und führt anschließend eine medizinische Untersuchung, einen Fruchtbarkeitstest und eine Samenanalyse durch, um den Testosteronspiegel zu kontrollieren. Manchmal kommen noch Bluttests hinzu.

Behandlung der Fertilität beim Mann

Die Unfruchtbarkeit beim Mann kann bei manchen Betroffenen ursächlich behandelt werden. Beim Testosteronmangel zum Beispiel unterziehen sie sich meistens einer Therapie mit Testosteron. Teilweise kommen auch noch weitere Hormone zum Einsatz. Möglich sind Hormontherapien, Medikamente oder chirurgische Eingriffe. Die Hormonspritzen werden gewöhnlich sechs Monate lang verabreicht. Zur Überwachung des Testosteronspiegels werden, wie bereits erwähnt, Blutuntersuchungen durchgeführt. Wenn in der Samenflüssigkeit Antikörper vorliegen, die gegen die Spermien vorgehen, können Kortikosteroide das körpereigene Immunsystem unterdrücken. Bei einigen anatomischen Problemen, zum Beispiel Varikozelen, kann eine Operation eine Lösung sein. Wenn ein Fortpflanzungsorgan blockiert ist, ist es möglich, durch eine Operation die Blockade zu lösen.

Künstliche Befruchtung

Kann die Sterilität nicht ursächlich behandelt werden, steht die künstliche Befruchtung zur Verfügung. Hierbei gibt es verschiedene Verfahren. Bei der Samenübertragung werden speziell aufbereitete Spermien in die Gebärmutter oder Eileiter übertragen. Dann gibt es noch die In-vitro-Fertilisation, bei der der Frau Eizellen entnommen werden, die außerhalb ihres Körpers mit den Spermien des Partners zusammengeführt werden. Wenn die Eizellen befruchtet wurden, werden sie in die Gebärmutter eingesetzt.

Fertilität vorbeugen – ist dies möglich?

Es ist nicht möglich, angeborene Ursachen einer Fertilität des Mannes vorzubeugen. Hormonelle Schwankungen können ebenso nicht beeinflusst werden. Ansonsten sollte das Paar auf eine entsprechende Lebensweise achten: Gesunde Ernährung, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, keine Drogen, ausreichend Bewegung und die Vermeidung von Stress, um auf diese Weise das Risiko einer Sterilität zu verringern. Vor sexuell übertragbaren Erkrankungen, die ebenso zur Unfruchtbarkeit führen können, beispielsweise die Chlamydien-Infektion, können sich Männer durch Kondome schützen.

Fazit

Es gibt, wie bereits erwähnt, verschiedene Ursachen, wenn ein Mann zeugungsunfähig ist. Manchmal können auch mehrere Faktoren zusammen kommen. Das Gleiche gilt für die Behandlungsmöglichkeiten. Sie sind ebenso vielfältig. Diese hängen natürlich von der Ursache ab. Zur Verfügung stehen die hormonelle oder medikamentöse Behandlung, doch manchmal kann auch ein operativer Eingriff erforderlich werden. Liegt eine Grunderkrankung vor, muss stets diese behandelt werden, um die Fertilität ebenso zu beseitigen. Ein Arzt ist der optimale Ansprechpartner, wenn der Auslöser nicht selbst ermittelt werden kann. Scham ist hier auf jeden Fall völlig fehl am Platz. Bei einer länger anhaltenden Fertilität nehmen die Chancen immer mehr ab, sie noch erfolgreich behandeln zu können. Als letzte Möglichkeit, wenn nichts mehr hilft, kann für das Paar eine künstliche Befruchtung eine sinnvolle Lösung sein, um den Kinderwunsch zu realisieren.


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Über Der Philosoph 2013 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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