
Anhand von Berechnungen aus dem Jahr 2011 haben Experten festgestellt, dass sich das weltweite Datenvolumen alle zwei Jahre verdoppelt. Eine solche Entwicklung wird vor allem durch die zunehmend maschinelle Erzeugung vorangetrieben.
Eine wichtige Rolle hierbei spielt das sogenannte „Big Data“. Obwohl dieser Begriff recht schwammig definiert ist, erhält dieses Schlagwort immer größeren Einfluss auf unser Privatleben. So beschreibt Big Data einen kontinuierlichen Wandel, bei welchem das Sammeln und Auswerten gewaltiger Datenmengen mithilfe von komplexen Technologien in den Mittelpunkt gerät.
Zwar werden auf Basis innovativer IT-Lösungen Datenberge schneller verarbeitet, trotzdem birgt diese Datenspeicherung- und Verarbeitung für unsere personenbezogenen Daten eine ungeahnte Gefahr.
Big Data als Datenkrake
Während sich die Politik vieler Industrieländer auf Grundlage von Big Data mit dem Ausbau einer Cloud-Initiative Millionen von Arbeitsplätze, einem jährlichen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts sowie einen Rückgang der Kriminalität erhofft, ziehen Großkonzerne und Unternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil aus der Datenflut.
So sollen neue Geschäftsmodelle und mittels neuer Analyse-Werkzeuge erschlossene Produkte und Dienstleistungen hervorgebracht werden. Big Data gewinnt währenddessen den Charakter eines Überwachungsstaats und verkörpert die Eigenschaft eines ausschnüffelnden Unternehmens und Behörden.
Nicht ohne Grund: Es bleiben immer noch entscheidende Fragen wie „Wem gehören meine Daten, die ich mit meinen Geräten erzeuge?“, „Wer hat das Recht meine Daten zu sammeln, zu bündeln und auszuwerten?“, „Wie kann ich meine gespeicherten Daten einsehen und gegebenenfalls korrigieren oder löschen?“ und „Wer sorgt dafür, dass Datenschutz und Privatsphäre noch gegeben sind?“ offen.
Fakt ist jedoch, dass Big Data bereits heute zur Bekämpfung von beispielsweise Seuchenkrankheiten genutzt wird und Unternehmen mit dem neuen Konzept arbeiten. Auch als normaler Internetnutzer bist du sicherlich schon mal darüber gestolpert, als du dich fragtest, woher zum Beispiel eBay oder Amazon dir die von dir kürzlich gesuchten Artikel unter „Produktvorschläge“ anzeigen.
Big Data-Gefahr: Fass ohne Boden?
Experten fürchten immer mehr, dass die zahlreichen Datenberge, die wir Tag für Tag erzeugen, in Kombination mit der neuen Möglichkeit der Datensammlung und -verarbeitung für die Gesellschaft auf längere Schicht eine große Gefahr darstellt.
So sei Big Data ein informationsgieriges und nahezu unendliches Datenpool, auf welches nur ausgewählte Personen Zugriff haben sollen. Die Folgen seien jedoch unvergleichbar gravierend und schwerwiegend, wenn sich ein rein profitorientiertes Unternehmen oder eine machthungrige Person zu diesem Komplex Zugang verschafft.
Der bekannte Softwareentwickler und Anleiter für US-Unternehmen Daniel Suarez, der hierzulande durch Romane wie „Kill Decision“ und „Darknet“ in diesem Bereich eine besondere Anerkennung genießt, sagte kürzlich zu Thema Prism, das eine Paradebeispiel für Big Data ist, folgendes: „Ich sage das jetzt nicht als Thriller-Autor, sondern weil ich 19 Jahre lang Big-Data-Systeme konzipiert habe: Die Leute sollten sich verdammte Sorgen machen.“
Gestaltung der Zukunft durch Internetkonzerne?
Noch kann keiner die Folgen der umfangreichen IT-Lösung erahnen. Wir wissen nur, dass Big Data bisher eine große Gefahr für unsere Privatsphäre darstellt, gleichzeitig aber auch viele Perspektiven eröffnet.
Es stellt eine neue Möglichkeit, in Form von rasanter Auswertung von Datenmassen, Lösungen auf viele Menschheitsprobleme zu finden, dar. Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Gesellschaft über die Ausmaße der Technologie im Klaren ist und klare Grenzen fordert. Andererseits sei ein Szenario, in welcher die Zukunft von Internetkonzernen gestaltet wird, nicht unwahrscheinlich.
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