Flachdach abdichten – die wichtigsten Tipps

Flachdach abdichten
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Seit den 1960er-Jahren haben sich Flachdächer auch bei Einfamilienhäusern durchgesetzt, bei älteren Objekten zahlt es sich aus, sich jetzt mit dem Thema Flachdach abdichten zu beschäftigen. Egal welche Bauform du gewählt hast, nach mehreren Jahrzehnten macht es Sinn, Fassade und Dach zu sanieren.

Eine Motivation zum Flachdach abdichten kann sein, den Bestimmungen der Energiesparverordnung zu entsprechen. Sie sieht zum Beispiel vor, dass alle nach dem 1.2.2002 gekauften Häuser mit einer Geschossdämmung versehen sein müssen.

Als Alternative kannst du auch gleich das Dach dämmen. Wenn du selbst Hand anlegen möchtest, bieten sich Produkte wie AXOL Flüssigkunststoff zum Abdichten an. Damit kannst du Schäden im Flachdach ausbessern.

Flachdach abdichten – darüber zerbrachen sich Hausbauer schon vor Jahrhunderten den Kopf

Dass es Flachdächer schon vor vielen tausend Jahren gab, belegen Schriften des berühmten Völkerkundlers und Geschichtsschreibers Herodot. Er beschrieb bereits im 2. Jahrhundert v.Chr., dass in Babylon Bitumen als Baustoff verwendet wurde.

Vermutlich nutzten die Menschen schon damals das Flachdach als erweiterten Wohnraum. Ein erstaunliches Beispiel sind die berühmten Gärten der Semiramis: Sie gelten als eines der sieben Weltwunder der Antike. Auf mit Mörtel, Backstein und Betonplatten abgedeckten Flachdächern gediehen schon im 6. Jahrhundert v. Chr. exotische Gewächse.

Auch im Alten Rom dienten Flachdächer als Gärten. Der Hintergrund dafür waren vermutlich horrende Preise für Grundstücke im urbanen Raum.

Für die nächsten Jahrhunderte gerieten Flachdächer überwiegend in Vergessenheit, sie wurden erst in der italienischen Renaissance wiederentdeckt. Im deutschen Sprachraum wurde das Flachdach erst Ende des 19. Jahrhunderts weithin bekannt.

Einer der Verfechter dieser Bauform war der Maurermeister Carl Rabitz, der aus Berlin stammte. Er schlug in einer 1867 veröffentlichten Broschüre vor, in Städten vorwiegend Flachdächer zu errichten. Damit konnten zusätzliche Naherholungsräume geschaffen werden.

Im weiteren Verlauf wurden Flachdächer auch im Zuge der zunehmenden Industrialisierung relevant. Für Fabrik- und Lagerhallen waren sie die beste Option, Dächer zu decken. Viele Architekten im beginnenden 20. Jahrhundert griffen die Ideen auf, Flachdächer in ihre Entwürfe zu integrieren.

Ein beeindruckendes Beispiel ist die 1927 errichtete Weißenhofsiedlung in Stuttgart. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Flachdächer in ganz Deutschland populär. Sie wurden nicht nur für große Wohnsiedlungen und Firmengebäude, sondern vermehrt auch für Einfamilienhäusern eingesetzt. Wenn auch du in einem solchen Eigenheim wohnst, lohnt es sich, das Flachdach regelmäßig abzudichten.

Warum Flachdächer so beliebt sind

Haus Flachdach
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Die Gründe, warum sich Bauherren für ein Flachdach entscheiden, sind unterschiedlich. Für viele steht das Design im Vordergrund. Zu einem Haus im modernen Stil passt ein Flachdach einfach am besten. Andere wiederum bedenken die niedrigeren Kosten: Mit einem Flachdach kommst du günstiger weg als mit einem aufwendigen Dachstuhl und Schindeln. Außerdem kannst du mit dem Flachdach deine Wohnfläche erweitern:

Bei entsprechender Bauweise ist eine Begrünung möglich. Wenn du dich dafür entscheidest, ist Flachdach abdichten ein wichtiges Thema. Damit du auf dem Dach gehen und es mit Pflanzen in eine Oase der Ruhe verwandeln kannst, müssen bestimmte bauliche Erfordernisse erfüllt sein. Ein bewohnbares Flachdach darf nur einen geringen Neigungswinkel aufweisen. Entsprechend ausgeklügelt muss der Abfluss von Regenwasser sein.

Eine besondere Herausforderung stellen für begrünte Flachdächer Winter mit viel Schneefall dar: Das Gewicht kann die Dämmschicht beschädigen und so musst du möglicherweise im Frühjahr das Flachdach abdichten.

Auch wenn ein begrüntes Flachdach in der Wartung aufwändiger ist, sind damit viele Vorteile verbunden:

  • Generell bilden Rasen und andere Pflanzen auf dem Dach eine zusätzliche Dämmschicht. Die aufgetragene Dichtung des Flachdachs wird also geschont
  • Außerdem bietet die Bepflanzung einen natürlichen Schallschutz
  • Im Sommer bleibt es in den Räumen unter dem Flachdach dank der Pflanzen kühler
  • Nicht zuletzt leistest du mit einem begrünten Flachdach einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz: Jeder Baum und jede Pflanze mehr wirkt dem Klimawandel entgegen

Außerdem bietet ein Flachdach noch einen weiteren Vorteil, der ebenfalls mit der Umwelt zu tun hat. Es bietet eine große Stellfläche für Sonnenkollektoren. Damit speist du mit der Photovoltaikanlage auf klimafreundliche Weise gewonnene Energie in dein Warmwasseraufbereitungs- und Heizungssystem ein.

Wenn du dein Flachdach abdichten möchtest, hat ein begrüntes oder mit Sonnenkollektoren versehenes Flachdach jedoch einen entscheidenden Nachteil: Um zur Dämmschicht zu gelangen, müssen Pflanzen und Kollektoren entfernt werden.

Flachdach abdichten: Verschiedene Aspekte beachten

In der Flachdachsanierung gilt es, verschiedene Faktoren zu beachten. Einer davon ist die Entwässerung. Bei einem traditionellen Winkeldach entsorgen sich Schnee und Regenwasser von alleine: Die Flüssigkeit rutscht an den Schindeln herab, wird in einer Regenrinne aufgefangen und abgeleitet.

Bei einem Flachdach mit einem geringen Neigungswinkel gestaltet sich die Situation schwieriger. Ein mangelhaftes Drainagesystem kann zu schwerwiegenden Mängeln an der Bausubstanz führen und im schlimmsten Fall sogar die Statik des Objekts beeinträchtigen. Am besten legst du schon bei der Planung deines Hauses Wert auf ein ausgeklügeltes Abflusssystem. Experten empfehlen Flachdächer mit einem Neigungsgrad von zumindest 2 Prozent.

Doch erst ab einem Neigungswinkel von 5 Grad kommt es zu keiner Pfützenbildung mehr. Dennoch kann es dazu kommen, dass das integrierte Abwassersystem nicht funktioniert. Dann ist es nötig, sich auf Ursachenforschung zu begeben und das Flachdach erneut abzudichten.

Meistens erfolgt die Entwässerung durch im Inneren des Flachdaches verlegte Rohre. Nach neuestem technischem Standard sind sie wärmegedämmt, um bei Minusgraden ein Vereisen zu verhindern. Was viele Hausbesitzer nicht wissen ist, dass die Entwässerungsanlage ungefähr zweimal im Jahr gewartet werden muss. Dann ersparst du dir das Flachdach abdichten für mehrere Jahre.

Professionelle Dachdecker empfehlen außerdem, das Flachdach unabhängig vom Neigungswinkel einmal pro Jahr einer Inspektion zu unterziehen. Die angebrachten Dachbahnen, die vor dem Eindringen von Nässe schützen, sind nämlich laufend Witterungseinflüssen ausgesetzt.

Temperaturschwankungen, Sturm, Schnee und Regen wirken auf die Konstruktion ein. Bei einem gründlichen Check wird die Oberfläche auf Risse und Aufschubfalten überprüft. Sind Mängel vorhanden, bewahrt Flachdach abdichten von Folgeschäden, die dir als Hausbesitzer teuer zu stehen kommen.

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Über Der Philosoph 2014 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

1 Kommentar

  1. Gut zu wissen, dass es erst ab einem Neigungswinkel von 5 Grad zu keiner Pfützenbildung mehr kommt. Aktuell saniere ich die Wände meine Gartenlaube. Für das Dach werde ich mir definitiv einen Spezialisten für Dachabdichtungen dazuholen, um das Dach kompetent abdichten zu lassen.

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