Weißer Hautkrebs – so kannst Du Dich schützen

Weißer Hautkrebs
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Beim Thema Hautkrebs gehen viele oft vom schwarzen Hautkrebs aus: entartete Zellen breiten sich aus. Viel häufiger ist jedoch der weiße Hautkrebs, der um das Zehnfache verbreiteter ist als der schwarze Krebs. Statistiken belegen, dass die Tendenz der Erkrankungen fortlaufend steigt. Es bestehen gute Heilungschancen, wenn der weiße Hautkrebs frühzeitig erkannt und behandelt wird. In diesem Artikel erfährst Du wichtige Fakten zu der Krebsart. Wie entsteht weißer Hautkrebs? Was sind die Anzeichen? Welche Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugende Maßnahmen gibt es? Diese und weitere bedeutende Fragen beantworten wir Dir jetzt.

Plattenepithelkarzinome (Plattenepithelkrebs, Stachelzellkarzinome oder Spinaliome) sowie Basalzellkarzinome (Basaliome, Basalzellkrebs) beschreiben zusammengefasst den weißen Hautkrebs. Das Basalzellkarzinom entsteht aus Hautzellen der Basalzellschicht und den Wurzelscheiden der Haarfollikel. Weißer Hautkrebs kann sich am ganzen Körper befinden. Jedoch zeigen sich etwa 80 Prozent aller Basaliome in der Kopf- und Halsregion. Besonders häufig betroffen sind die Stellen, die ständig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind: Lippen, Nase und Stirn. Auch an den Händen und im Nacken bilden sich oft Karzinome.

Männer und Frauen sind nahezu gleich häufig unter den Patienten zu finden. Der Großteil der Betroffenen ist um die 60 Jahre alt. Es ist jedoch erwiesen, dass zunehmend jüngere Menschen Basaliome haben. Weißer Hautkrebs ist sehr vielfältig. Meist entsteht der Krebs in Form von hautfarbenen bis geröteten, knotigen Tumoren. Die Zellwucherung bildet oft einen perlenschnurartigen Rand und kann immer mal wieder bluten. Auch andere Erscheinungsformen sind möglich, die dann eher wie Narben aussehen oder rot pigmentiert sind.

Der häufigste Auslöser ist ein Übermaß an ultravioletter Strahlung (=UV-Strahlung). Das kann die Strahlung durch Sonnenlicht, Solarium oder anderweitigen UV-Quellen sein. Forscher nehmen an, dass nicht nur eine intensive, sondern vor allem eine wiederkehrend starke Bestrahlung ein hohes Risiko für weißen Hautkrebs darstellt. Dazu können Sonnenbrände aus Kindheitstagen bis heute zählen. Das Risiko steigt beständig weiter, je länger der Mensch einer hohen UV-Dosis ausgesetzt ist. Weitere Ursachen sind Gifte wie Teer oder Arsen. Auch Röntgenstrahlen können Basalzellkarzinome begünstigen.

Trotz des eindeutigen Namens ist der weiße Hautkrebs nicht in Form von weißen Flecken zu erkennen. Basaliome sehen eher fleisch- oder hautfarben aus. Weißer Hautkrebs kann eine umfangreiche Formenvielfalt aufweisen und ist deshalb nicht immer eindeutig zu erkennen. Ein ungeübtes Auge übersieht die Karzinome leicht, weil diese mit Narben, Wunden, Ekzemen oder Warzen in Verbindung gebracht werden. Darum ist es wichtig, bei Hautveränderungen rechtzeitig eine Untersuchung beim Hautarzt in Anspruch zu nehmen.

Jeder Mensch sollte regelmäßig ein Hautscreening nutzen, ganz unabhängig von Hautveränderungen. Ab dem 35. Lebensjahr zahlt die Krankenkasse die Untersuchungskosten. Je zeitiger Basalzellkarzinome erkannt werden, desto einfacher lassen sich die Zellwucherungen entfernen. Leider meiden einige Menschen die frühzeitigen Vorsorgeuntersuchungen, sodass schwere Verläufe daraus resultieren. Manche Patienten ignorieren die Tumore so lange, bis es beispielsweise zum Verlust der Nase oder des Auges kommt.

Meist erkennen Mediziner den weißen Hautkrebs aufgrund der äußeren Erscheinungsform mit bloßem Auge. Manchmal nutzen Ärzte ein Auflichtmikroskop (=Dermatoskop). Das Verfahren unterstützt dabei, die betroffenen Stellen genauer zu beurteilen. Besonders für das Ausschließen anderer Krebserkrankungen ist das Verwenden eines Auflichtmikroskops hilfreich.

Besteht der Verdacht auf ein Basalzellkarzinom, entnimmt der Mediziner Gewebeproben (=Biopsie). Die Wucherung kann auch sofort und ohne vorherige Biopsie entfernt werden. Das entfernte Gewebe untersucht der Arzt dann unter dem Mikroskop.

Andere Untersuchungsmethoden, wie zum Beispiel eine Computertomografie oder ein Ultraschall, sind selten notwendig. Sie kommen nur zum Einsatz, wenn das kranke Gewebe in die Tiefe wächst. Auch wenn der Verdacht besteht, dass der Tumor gestreut hat, nimmt der Arzt weitere Untersuchungen vor.

Die häufigste Behandlungsart ist eine Operation, vorwiegend im Gesicht. Der Hautarzt schneidet das Gewebe großflächig heraus. Damit alle veränderten Zellen erreicht werden können, ist eine großflächige Gewebeentfernung unumgänglich. Haben Basaliome unter der Haut große Ausläufer gebildet, muss gegebenenfalls erneut geschnitten werden. Ob große Ausläufer vorliegen, sieht der Arzt mithilfe einer mikroskopischen Untersuchung. Mit modernen Behandlungsverfahren kann man Tumorausdehnungen bereits vor dem Eingriff sehen. Dazu zählt zum Beispiel das Verfahren der optischen Kohärenztomografie.

Eine Ausnahme besteht bei Basalzellkarzinomen am Rumpf. Befinden sich diese in einem frühen Stadium, kann auch eine photodynamische Therapie (=PDT) oder eine örtliche Immuntherapeutika das Tumorgewebe zerstören. Bei der PDT handelt es sich um eine Therapie mit Infrarotlicht. Bei der Therapie wird ein biologischer Lichtsensibilisator auf die Hautstelle gerichtet. Die Wucherungen werden dann abgetötet und durch neue Gewebezellen ersetzt.

Bei geschwächten und/oder älteren Menschen sowie bei besonders großen Karzinomen setzt der Arzt möglicherweise Wirkstoffe in Form von Tabletten ein. Das bewirkt eine systemisch ganzheitliche Immuntherapie. Die Basaliome bilden sich vollständig zurück oder verkleinern sich, sodass sie operativ entfernt werden können.

Ist der weiße Hautkrebs sehr groß und aggressiv wachsend, führt der Mediziner neben der operativen Entfernung weitere Untersuchungen durch. So sind mögliche Absiedlungen im Organismus zu erkennen und das nennt man in der Fachsprache Tumorstaging. Dazu zählt eine Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten sowie der Bauchorgane und das Röntgen der Lungenflügel. Wenn diese Methode noch nicht eindeutig genug ist, setzt der Facharzt auch Kernspintomografie– oder Computertomografie-Untersuchungen ein. Haben sich Metastasen gebildet, ist eine Chemotherapie oder/und das Verabreichen von immunsystembeeinflussenden Substanzen eine häufig genutzte Methode zur Heilung.

Weißer Hautkrebs bildet sehr selten Metastasen. Ärzte beschreiben die Form der Basaliome darum auch als “halb-bösartig”. Bei frühzeitiger Diagnose ist der Krebs zu circa 95 Prozent heilbar. Eine Operation stellt die häufigste und erfolgsversprechendste Behandlungsform dar. Etwa einer unter 1.000 Betroffenen verstirbt an weißem Hautkrebs. Somit sind Todesfälle bei Basalzellkrebs sehr selten.

Ist die Behandlung abgeschlossen, sind fortlaufende Nachsorgeuntersuchungen erforderlich. Circa 4 von 10 Patienten bilden nämlich in einem 3-Jahres-Zeitraum nach der Erstdiagnose erneut Karzinome. Die zeitlichen Abstände der Kontrolluntersuchungen legt der Mediziner individuell fest. Die Gesamtdauer der Nachsorge sollte nicht zeitlich beschränkt sein.

Das Wichtigste ist, die Haut vor starker und häufiger UV-Strahlung zu schützen. Vor allem Menschen mit einem hellen Hauttyp sollten die vorbeugenden Maßnahmen beherzigen, da sie ein höheres Risiko für ein Basalzellkarzinom tragen. Weißer Hautkrebs lässt sich meist durch konsequenten UV-Schutz vermeiden:

  • Meide das direkte Sonnenlicht, vor allem in der Mittagszeit.
  • Schütze Deine Haut mit Sonnencreme, die einen hohen Lichtschutzfaktor aufweist.
  • Trage lieber luftig-leichte Kleidung, die besonders empfindliche Hautstellen bedeckt.
  • Eine Kopfbedeckung schützt Kopf, Nacken und Gesicht.
  • Beobachte Deine Haut auf Veränderungen.
  • Nutze regelmäßig die Krebsvorsorgeuntersuchungen.

Weißer Hautkrebs begünstigt nur selten Absiedlungen und Metastasen. Das Sonnenlicht, beziehungsweise die UV-Strahlung im Sonnenlicht, ist das größte Risiko für ein Basalzellkarzinom. Natürlich ist es wunderbar, Sonne zu tanken und sich im Freien aufzuhalten. Doch die Dosis macht das Gift. Zuviel der warmen Sonnenstrahlen ist nicht mehr schön, sondern schädlich. Wenn sich der weiße Hautkrebs gebildet hat und eine frühzeitige Diagnose erfolgt, ist dieser gut therapierbar. Nutze in regelmäßigen Zeitabständen die kostenfreien Hautsreening-Untersuchungen und gehe sorgsam mit dem Sonnenlicht um.


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Über Der Philosoph 2014 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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