Athazagoraphobie – die Angst vor dem übersehen, vergessen oder ignoriert werden

Athazagoraphobie
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Bei der Athazagoraphobie handelt es sich um eine spezifische Angststörung, die die Angst des Betroffenen beschreibt, dass man ihn übersieht, vergisst oder ignoriert bzw. dass er selber etwas vergisst. Dies heißt, dass sie immer darauf bedacht sind, dass sie im Gedächtnis der anderen bleiben bzw. nichts vergessen. Dafür machen sie sich Notizen usw.

Jeder kennt sie und wahrscheinlich hat sie auch jeder: Ängste. Der eine mehr, der andere weniger, der andere kleinere oder auch größere. Angst ist eine natürliche Funktion des Körpers, denn sie soll vor Gefahren schützen.

Es gibt jedoch auch Menschen, die unter Ängsten leiden oder sich fürchten, wofür es eigentlich keinen Anlass oder Grund gibt. Hierbei wird von Phobien, also Angststörungen gesprochen, die durch eine Furcht vor einer bestimmten Situation oder einem Objekt besteht.

Doch wann wird noch von einer „normalen“ Angst gesprochen? Wann beginnt die Angst, sich in eine Störung umzuwandeln? Bei einer Phobie liegt eine übertriebene und unangemessene Angst vor. Die tatsächliche oder mögliche Bedrohung wird überschätzt. Die Angst tritt bei einer Phobie ohne eine konkrete Gefahr oder Bedrohung auf.

Es ist kaum ein Lebensbereich vorhanden, in welchem es keine Phobien gibt. Bei der Athazagoraphobie besteht die krankhaft übersteigerte Angst davor, dass man übersehen, vergessen oder ignoriert wird oder der Betroffene hat Angst, dass er selber etwas vergisst oder jemanden ignoriert. Nach psychologischen Fragestellungen bemerkt er, dass die Angst in erster Linie darin besteht, dass er nicht „wichtig“ ist.

Die Frage, warum es zur Phobie kommt, ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Vielzahl an auslösenden oder verursachenden Faktoren dahinter stecken, die gemeinsam dann zur Phobie führen. Zu den hauptsächlichen Symptomen gehört die gesteigerte Angst vor einer Unbedeutsamkeit. Die Betroffenen achten zwanghaft darauf, ob andere sie vergessen oder ignorieren. Sie versuchen, sich ständig in Erinnerung zu bringen. Andere wiederum leiden still für sich.

Oder sie achten zwanghaft darauf, dass sie andere Menschen oder Dinge nicht vergessen. Hierfür nutzen sie Notizzettel, Armbänder mit Knoten usw. Dies sind nur mögliche Anzeichen, die nicht alle auftreten müssen und variieren können. Zudem ist das Ausmaß der Symptome bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Athazagoraphobie zu behandeln. Im Allgemeinen hat sich bei Phobien die Psychotherapie, insbesondere die Verhaltenstherapie, als sehr hilfreich erwiesen.

Psychotherapie: Hierbei wird versucht, mit dem Patienten gemeinsam eine Angstkontrolle zu erarbeiten, damit ein bewusster Umgang damit möglich ist. Die Auslöser werden während der Therapie durchgearbeitet.

Das Ziel besteht darin, dass der Angsteffekt weitestgehend verschwindet. Am Beginn werden ausführliche Gespräche geführt, um zu ermitteln, in welchen Situationen diese Angst entsteht, welche Faktoren sie aufrechterhalten und wie stark die Angst das Leben beeinträchtigt.

Die zugrunde liegenden Probleme sollen ermittelt werden. Bei der Behandlung der Athazagoraphobie helfen Konfrontationsübungen, das heißt, sich ganz bewusst den Angstauslösern und der Angst auszusetzen, die sich in den entsprechenden Momenten einstellen.

Der Sinn ist, dass der Betroffene fühlt, dass sich die Angst zwar zunächst einmal steigert, dass sie dann aber nicht größer wird und irgendwann sogar von selber verschwindet. Der Betroffene soll spüren, dass er in der Lage ist, seine Furcht auszuhalten, ohne dass irgendetwas Schlimmes passiert.

Bei einer erfolgreichen Behandlung bessern sich die Symptome, bevor sie schließlich komplett verschwinden oder sie sich zumindest auf ein erträgliches Maß verringern, sodass der Patient die Kontrolle zurück erhält.

Medikamente: In schwierigen Fällen kommen auch Medikamente zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um angstlösende, die so genannten anxiolytischen Medikamente.

Entspannungsverfahren als weitere Unterstützung bei der Athazagoraphobie: Auch verschiedene Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung und Hypnosetherapien können hilfreich sein, die Symptome zu lindern oder den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Wahrscheinlich weiß jeder, dass es zahlreiche verschiedene Ängste gibt, die in einem stark ausgeprägten Maß zu einer Phobie führen können. Dass es jedoch so viele unterschiedliche Ängste für jeden Lebensbereich gibt, hätten die meisten wohl nicht gedacht.

Es sind stets Auslöser vorhanden, auch für die Athazagoraphobie, die der Grund für die übersteigerte Angst sind und die oft tiefer liegen oder lang zurückliegen. Tiefenpsychologische Verfahren gehen diesen Ursachen der Angststörung intensiv auf den Grund. Das Ziel besteht darin, die inneren Konflikte aufzudecken und zu beseitigen. Diese Therapien dauern allerdings oftmals mehrere Monate oder sogar Jahre.

Doch allgemein sind Phobien gut zu behandeln. Ohne eine Therapie bessern sich die Angsterkrankungen jedoch nur in den seltensten Fällen. Dabei gilt zudem, dass eine Behandlung so früh wie möglich angestrebt werden sollte, denn umso länger die Phobie besteht, desto schwieriger gestaltet sich häufig die Therapie.


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Über Der Philosoph 2014 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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