Heliophobie – was verbirgt sich dahinter?

Heliophobie
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Der Begriff Heliophobie ist vielen nicht oder weniger geläufig, als es bei anderen Phobien der Fall ist. Betroffene führen ein Leben im Dunkeln. Nachts arbeiten sie und tagsüber schlafen sie hinter Vorhängen.

So lässt sich kurzum die Heliophobie erklären. Was sie genau auszeichnet, mit welchen Symptomen sie einhergeht, was mögliche Ursachen sind und wie man die Phobie behandeln kann, erfährst du nachfolgend.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Phobien:

  • einfach
  • komplex

Einfache Phobien werden auch spezifische Phobien genannt und in diese Kategorie fällt die Heliophobie, die wie jede Phobie, eine Angststörung ist. Die Furcht kann zu Panikattacken führen. Menschen, die unter einer Heliophobie leiden, haben Angst vor Sonnenlicht. Betroffene bestreiten ihren Alltag vorwiegend in der Dunkelheit.

Wenn sie am Tage die Wohnung oder das Haus verlassen müssen, setzen sie eine dunkle Brille auf und cremen ihre Haut dick mit Sonnencreme ein. Andere tragen viel Kleidung, um sich möglichst ausreichend zu schützen, denn die Heliophobie beschreibt eine intensive, zum Teil irrationale Angst oder Panik vor der Sonne.

Daraus resultiert auch der Name, denn das Wort Heliophobie stammt aus dem Griechischen Wort Helios, das Sonne bedeutet. Einige Erkrankte fürchten sogar das helle Innenlicht. Dennoch ist die Heliophobie eine ungewöhnliche Angst oder Abneigung vor Sonnenlicht.

Anders als bei der Photophobie liegt keine erhöhte Lichtempfindlichkeit vor. Dies sollte nicht verwechselt werden. Bei Letzteren sind die Haut oder Augen empfindlich, sodass sie Licht nur schwer vertragen.

Wie jede Phobie kann sich auch die Heliophobie bereits in der Kindheit oder erst im Erwachsenenalter entwickeln. Bisher ist nicht gänzlich geklärt, warum man Phobien, wie die Heliophobie, bekommt. Es gibt verschiedene Ursachen:

Bei manchen entsteht die Heliophobie durch eine erhebliche Angst vor Hautkrebs. Andere fürchten sich stark vor einer Faltenbildung und Alterung durch das Licht. So kann der Grund für die Heliophobie auch ein Bedenken in Bezug auf das eigene Körperbild sein.

Der Druck ist in der heutigen Gesellschaft groß, die Auswirkungen, die das Altern mit sich bringt, zu reduzieren. Sonnenschäden sind bekannt als Ursache für vorzeitiges Altern. So kann es passieren, dass manche Menschen die Sonne meiden, wenn sie ein Problem mit dem Körperbild befürchten.

Traumatische Erlebnisse können das Risiko, dass eine Heliophobie entsteht, erhöhen. Wer zum Beispiel in der Kindheit einen schwerwiegenden Sonnenbrand hatte, hat nun ebenso Angst davor, dass er wieder auftritt und aufgrund der vorliegenden Phobie schon bei geringerer Sonneneinstrahlung.

Vielleicht ist auch jemand aus dem Umfeld an Hautkrebs erkrankt. Dies kann die Angst erhöhen, dass einem selber das Gleiche passiert. Ebenso besteht das Risiko der Heliophobie, wenn man bereits wegen Hautkrebs behandelt wurde. Natürlich kann er bei übermäßiger Sonneneinstrahlung entstehen, dies ist nicht zu bestreiten. Doch Erkrankte möchten sich auch wenig Sonne nicht aussetzen, da die Angst zu groß ist.

Daneben kann die Heliophobie erlernt sein. Wenn die Mutter oder der Vater oder jemand anderes aus dem Umfeld unter der Heliophobie leidet, kann diese Angst an das Kind weitergegeben werden. So haben Phobien nicht selten einen genetischen Zusammenhang.

Des Weiteren kann die Einwirkung der Medien eine Heliophobie auslösen oder die Symptome verschlimmern, wenn man zum Beispiel immer wieder liest oder hört, wie die Sonneneinstrahlung den Alterungsprozess beschleunigt. Dies verursacht bei manchen Angst vor der Sonne.

Photodermatitis ist eine weitere Ursache für die Heliophobie. Hierbei handelt es sich um eine abnormale Reaktion auf UV-Strahlen. Sie verursacht beispielsweise Hautreizungen, schuppige Ausschläge, dunkle Flecken oder Schmerzen. Fieber und Schüttelfrost sind ebenso möglich.

Alle Phobien sind durch Angst oder Furcht gekennzeichnet. Betroffene unternehmen oft erhebliche Anstrengungen, um nicht auf den Auslöser der Angst zu stoßen.

Phobien können die Fähigkeit zur Teilnahme an Aktivitäten und allgemein die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Für Personen, die unter der Heliophobie leiden, kann dies dazu führen, dass sie sich tagsüber nicht mehr nach draußen trauen.

Daher ist es wichtig, sich Hilfe zu holen und damit nicht zu lange zu warten. Die Erkrankung lässt sich mit einer Psychotherapie oder anderen Mitteln aus dem psychologischen Bereich behandeln. Es ist wichtig, dagegen zu steuern, denn wenn sich aus der Angst eine regelrechte Panik entwickelt, können neben dem Vermeidungsverhalten weitere Symptome hinzukommen, wie:

  • rasender Herzschlag
  • schnelle Atmung und Kurzatmigkeit
  • verschwitzte Handflächen und Schweißausbrüche
  • Übelkeit

Psychotherapie kann dabei helfen, die Auslöser zu erkennen und zu verstehen und die irrationale Angst zu bekämpfen. Die Behandlung erfordert es, sich wiederholt der Sonneneinstrahlung auszusetzen, bis die Angst davor verschwunden ist. Medikamente zur Therapie der Angstzustände können ebenso vorteilhaft sein.

Heliophobie beschreibt eine intensive, irrationale bzw. krankhaft übersteigerte Angst vor Sonne. Für Betroffene bedeutet das, dass sie tagsüber nicht nach draußen gehen möchten, um sie zu meiden, oder wenn ja, dann nur mit dunkler Brille, viel Kleidung und dick mit Sonnencreme behandelt.

Einige Betroffene mit dieser Krankheit haben zudem Angst vor hellem Licht in Innenräumen. Diese Phobiker verdunkeln zudem die Zimmer, wenn sie das Tageslicht ebenfalls als bedrohlich empfinden.

Die Ursachen sind vielfältig. Einige haben extreme Angst vor Hautkrebs, andere vor Falten und Lichtalterung. Ein traumatisches Ereignis kann das Auftreten ebenso begünstigen, wenn man beispielsweise im Kindesalter einen erheblichen Sonnenbrand hatte oder jemand an Hautkrebs erkrankt ist. Wie bei jeder Angststörung kann die Heliophobie einen vererbbaren Zusammenhang haben.

Alle Phobien lassen sich sehr gut behandeln, am besten mit Hilfe der Psychotherapie. Es gilt, die Ursachen zu ergründen und zu beseitigen. Wichtig ist es, sich der Sonne schrittweise immer mehr auszusetzen, um die Angst zu verlieren. Zum Teil sind auch Medikamente gegen Angstzustände hilfreich.


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Über Der Philosoph 2015 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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