Diffuser Haarausfall – das kann ein Alarmsignal sein!

Diffuser Haarausfall
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Die häufigste Form von Haarausfall bei Männern ist der erblich bedingte Haarausfall, der sich mit Geheimratsecken, einem zurückweichenden Haaransatz oder Glatze bemerkbar macht. Er trifft etwa 70 Prozent aller Männer. Diffuser Haarausfall tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf und äußert sich, indem die Haare auf dem gesamten Kopf gleichmäßig ausfallen. Er kann ein Hinweis auf eine Krankheit sein.

Diffuser Haarausfall – ärztlicher Rat ist erforderlich!

Der diffuse Haarausfall wird auch als diffuse Alopezie bezeichnet. Auf dem gesamten Kopf wird das Haar dünner und lichter, bis schließlich die Kopfhaut dadurch sichtbar wird. Die Haare wachsen nur noch spärlich oder gar nicht mehr nach. Der diffuse Haarausfall verschwindet oft von selbst wieder. Nach einiger Zeit können die Haare wieder nachwachsen. Auch ein vollständiger Haarverlust ist eine Form von diffusem Haarausfall.

Ein Beispiel dafür ist eine Chemotherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung. Oft fallen infolge einer Chemotherapie nicht nur die Kopfhaare, sondern auch die Augenbrauen und die Körperhaare aus. Dieser Zustand ist bei einer Chemotherapie zumeist nur vorübergehend. Die Haare wachsen wieder nach, doch können sie in einer anderen Qualität als zuvor nachwachsen. Diffuser Haarausfall kann als Folge einer Erkrankung auftreten oder der Hinweis auf eine Erkrankung sein.

Eine Infektionskrankheit, aber auch eine Schilddrüsenerkrankung wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Schilddrüsenunterfunktion oder das Hashimoto-Syndrom, eine Stoffwechselstörung oder eine Mangelerscheinung können die Ursache des diffusen Haarausfalls sein. Ein Mangel an Eisen oder an Vitaminen führt teilweise zu diffusem Haarausfall. Pilzerkrankungen der Kopfhaut, Bakterieninfektionen oder entzündliche Prozesse auf der Kopfhaut, wie eine Schuppenflechte (Psoriasis) können einen gleichmäßigen Haarausfall auf dem gesamten Kopf auslösen.

Eine weitere Ursache kann Stress sein. Ein diffuser Haarausfall kann auch durch die Einnahme von Medikamenten wie Betablocker, Blutverdünner oder Allopurinol gegen Gicht verursacht werden. Diffuser Haarausfall kann auch nach einer Operation in Vollnarkose auftreten. Die Haare wachsen dann nach einiger Zeit wieder nach.

Tritt der Haarausfall infolge einer Erkrankung auf, macht er sich zumeist nicht sofort bemerkbar. Es ist daher für dich nicht leicht, die Ursache festzustellen. In jedem Fall solltest du einen Arzt aufsuchen, der die Ursache feststellt und eine entsprechende Behandlung vornehmen kann.

Diffuser Haarausfall – Untersuchung durch den Arzt ist erforderlich

Untersuchung durch den Arzt ist erforderlich
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Da der diffuse Haarausfall auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen kann, solltest du möglichst schnell, wenn du die ersten Anzeichen bemerkst, einen Arzt aufsuchen. Fallen täglich 70 bis 100 Haare aus, ist das normal. Es muss auch noch kein Haarausfall vorliegen, wenn mehr als 100 Haare ausfallen. Abhängig von der Jahreszeit oder von der körperlichen Verfassung können unterschiedlich viele Haare ausfallen. Bemerkst du jedoch, dass deine Haare innerhalb kurzer Zeit dünner werden und dass die Kopfhaut durch die Haare sichtbar wird, solltest du nicht mehr lange warten und den Arzt konsultieren.

Der Arzt befragt dich in einem Anamnesegespräch zu deinen Lebensgewohnheiten, deiner Ernährung, zu bekannten Erkrankungen und zur Einnahme von Medikamenten. Um festzustellen, ob ein diffuser Haarausfall vorliegt, untersucht er die Kopfhaut mit einem Dermatoskop und nimmt einen Zupftest vor. Anhand von verschiedenen Blutwerten kann er die Ursache ermitteln.

Wichtige Blutwerte, die auf verschiedene Erkrankungen hinweisen und mit der diffusen Alopezie zusammenhängen können, sind

  • TSH-Wert zur Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung
  • Leber- und Nierenwerte
  • Hämoglobin- und Ferritin-Wert zur Diagnose eines Eisenmangels
  • Blutzuckerspiegel
  • Entzündungswerte zur Diagnose von chronischen Entzündungen.

Um einen diffusen Haarausfall zu behandeln, kommt es auf die Ermittlung der Ursache und auf deren Behandlung an. Viele Ursachen, beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen, lassen sich medikamentös behandeln. Ein Eisenmangel wird mit Eisenpräparaten behandelt. Auch eine Umstellung der Ernährung kann sinnvoll sein.

Formen der diffusen Alopezie

Beim diffusen Haarausfall werden zwei Hauptformen unterschieden: der telogene Haarausfall und der anagene Haarausfall.

Ein telogener Haarausfall macht sich zumeist zwei bis drei Monate nach dem schädigenden Ereignis bemerkbar. Er kann auch nach dem Beginn der Erkrankung auftreten. Die Haare fallen verstärkt aus, da mehr Haare als sonst in die Ruhephase eintreten. In der Ruhephase sind die Haarfollikel noch intakt. Wird die Ursache des diffusen Haarausfalls beseitigt, können die Haarfollikel wieder Haare hervorbringen. Der Haarverlust kommt zum Stillstand, wenn der Auslöser ausgeschaltet wurde. Bis die Haare wieder nachwachsen, kann es sechs bis zwölf Monate dauern. Ein telogener Haarausfall, der länger als vier bis sechs Monate anhält, ist selten. Ein diffuser Haarausfall kann auch wiederkehren. Die Ursachen dafür sind oft unklar.

Im Gegensatz zum telogenen Haarausfall macht sich der anagene Haarausfall ziemlich akut bemerkbar. Bereits in der Wachstumsphase fallen die Haare aus. Schon ein bis zwei Wochen nach der Schädigung kann ein rasanter Haarausfall eintreten. Die Ursachen dieses Haarausfalls können eine Chemotherapie, eine Bestrahlung oder eine Schwermetallvergiftung sein. Die Haare wachsen nach der Behandlung wieder nach. Allerdings kann sich die Haarqualität verändern. Hattest du zuvor glatte Haare, können die Haare lockig nachwachsen. Die Haare können auch dichter und voller als zuvor werden.

Diffuser Haarausfall und die Behandlung

Haarausfall Medikamente
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Ein diffuser Haarausfall wird behandelt, indem die Ursache ermittelt wird und die entsprechende Therapie erfolgt. Kommt es durch die Einnahme von Medikamenten zum Haarausfall, solltest du die Medikamente nicht eigenmächtig absetzen. Du solltest den Arzt fragen, ob er dir ein anderes Medikament verordnen kann. Ist eine Erkrankung die Ursache des Haarausfalls, kann der Arzt Medikamente verordnen. Ein Eisenmangel wird durch die Gabe von Eisen behandelt, während ein Vitaminmangel durch die Einnahme der entsprechenden Vitamine ausgeglichen werden kann.

Tritt ein diffuser Haarausfall infolge von Stress auf, solltest du versuchen, den Stress abzubauen. Hier kann eine Gesprächstherapie beim Psychologen helfen.
Eine ungesunde, unausgewogene Ernährung oder eine Diät kann zu einem diffusen Haarausfall führen. Hier gilt es, die Ernährung umzustellen. Deine Ernährung sollte essentielle Aminosäuren, Vitamin E, Biotin, Eisen und Zink enthalten. Kannst du diese Stoffe nicht genügend mit der Ernährung aufnehmen, solltest du Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel sind Kombipräparate, die mehrere Wirkstoffe enthalten.

Unterstützung des Haarwachstums

Liegt ein diffuser Haarausfall vor und wurde die Ursache ermittelt, erfolgt die entsprechende Behandlung. Das Wachstum der Haare kann mit verschiedenen sanften Methoden gefördert werden. Die Durchblutung der Kopfhaut wird angeregt. Sind die Haarfollikel noch intakt, werden sie stimuliert, um neue Haare hervorzubringen. Solche Behandlungsmethoden sind

  • Softlasertherapie – mit einem Laser mit geringem Energieniveau
  • Sauerstofftherapie – Sauerstoff wird mit einem Spezialgerät und Hochdruck in die Kopfhaut gepresst
  • Microneedling – Behandlung der Kopfhaut mit sehr kleinen Nadeln, die winzig kleine Verletzungen erzeugen und die Haarfollikel stimulieren
  • PRP-Behandlung – dein Blut wird in einer Zentrifuge aufbereitet und mit feinen Nadeln an die Haarfollikel gespritzt, um sie besser mit Nährstoffen zu versorgen.

Wenn die Haare nicht mehr nachwachsen

Ist ein diffuser Haarausfall schon stark fortgeschritten, kann das zu einem Absterben der Haarfollikel führen. Die Haare wachsen dann nicht mehr nach. Mit einer Haarpigmentierung, bei der Pigmente unter die Haut gespritzt werden, können die Haare wieder voller wirken, da die Kopfhaut dann nicht mehr sichtbar ist. In einigen Fällen, wenn noch genügend Eigenhaar vorhanden ist, kannst du mit einer Haartransplantation wieder zu mehr Lebensqualität gelangen. Bei einer Schuppenflechte als Ursache oder bei einer anderen Erkrankung der Kopfhaut ist die Haartransplantation nicht immer geeignet.

Fazit: Diffuser Haarausfall – Behandlung der Ursache ist wichtig

Ein diffuser Haarausfall macht sich mit immer dünner werdendem Haar auf dem gesamten Kopf bemerkbar. Schreitet ein diffuser Haarausfall weiter fort, wird die Kopfhaut sichtbar. Der diffuse Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Er tritt oft infolge einer Erkrankung auf oder weist auf eine Erkrankung hin. Soll ein diffuser Haarausfall behandelt werden, muss die Ursache festgestellt und behandelt werden. Nach der Behandlung der Ursache wachsen die Haare oft wieder nach.


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Über Der Philosoph 1996 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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