Haarausfall durch Medikamente – der diffuse Haarausfall

Haarausfall durch Medikamente
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Haarausfall hat viele Ursachen. Am häufigsten, etwa bei 70 Prozent aller Männer, tritt der erblich bedingte Haarausfall auf. Auch Haarausfall durch Medikamente ist möglich. Er verschwindet meistens, wenn die Medikamente abgesetzt werden. Der Haarverlust durch Medikamente wird als diffuser Haarausfall bezeichnet und zeigt sich auf dem gesamten Kopf. Du solltest den Arzt nach einem alternativen Medikament fragen.

Haarausfall durch Medikamente – so macht er sich bemerkbar

Die Zahl der Medikamente, die einen Haarausfall verursachen können, ist groß. Alle diese Medikamente haben eines gemeinsam: Der Haarausfall betrifft den gesamten Kopf. Die Haare fallen auf dem gesamten Kopf gleichmäßig aus, weshalb von diffusem Haarausfall die Rede ist. Der diffuse Haarausfall kann auch bei einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, dem Hashimoto-Syndrom oder einer Autoimmunerkrankung auftreten.

Wird der Haarverlust durch Medikamente verursacht, können die Haare bereits ein bis zwei Wochen nach der Einnahme der Medikamente ausfallen, doch können auch einige Monate nach der Einnahme des Medikaments vergehen, bevor es zu einem diffusen Haarausfall kommt. Werden die Medikamente abgesetzt, ist die Ursache für den Haarausfall beseitigt. Die Haare können wieder nachwachsen.

Du solltest, wenn du Medikamente einnimmst, die einen Haarausfall auslösen, diese Medikamente nicht eigenmächtig absetzen. Das kann schwerwiegende Folgen haben, abhängig vom Medikament. Konsultierst du einen Arzt, kann er dir eine Alternative zum jeweiligen Medikament verordnen.

Wie ein Haarausfall durch Medikamenteneinnahme verläuft

Haarausfall durch Medikamenteneinnahme
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Der Haarausfall durch die Einnahme von Medikamenten kann als telogener und als anagener Haarausfall auftreten, abhängig davon, welche Medikamente du einnimmst.

Ein telogener Haarausfall tritt etwa zwei bis drei Monate nach dem Beginn der Einnahme der Medikamente ein. Er kann auch noch einige Zeit nach dem Absetzen verschiedener Medikamente eintreten. Die Haare treten vermehrt in die Ruhephase ein, was dazu führt, dass die Haare immer dünner werden und die Kopfhaut dadurch sichtbar wird. Wurden die Medikamente abgesetzt und sind die Haarfollikel noch intakt, können sich sechs bis zwölf Monate nach dem Absetzen des Medikaments wieder neue Haare entwickeln.

Der anagene Haarausfall vollzieht sich rasant und tritt bereits ein bis zwei Wochen nach dem Beginn der Medikamentenanwendung ein. Schon nach kurzer Zeit kann der Kopf fast kahl sein. Ein typisches Beispiel von anagenem Haarausfall durch Medikamente ist die Chemotherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Die Haare fallen schon nach wenigen Wochen auf dem gesamten Kopf aus. Auch die Körperhaare können ausfallen. Bei einem anagenen Haarverlust durch Medikamente wachsen die Haare zumeist wieder nach, wenn die Medikamente als schädigende Substanz nicht mehr eingenommen werden.

Beim Haarausfall nach einer Chemotherapie können die Haare in einer anderen Qualität als zuvor nachwachsen. Hattest du lockiges Haar, können die Haare glatt nachwachsen oder umgekehrt.
Unabhängig davon, ob nach der Einnahme von Medikamenten ein telogener Haarausfall oder ein anagener Haarausfall auftritt, ist der Haarausfall unterschiedlich stark. Das hängt von der Art und von der Dosierung des Medikaments, aber auch von deiner persönlichen Empfindlichkeit gegen dieses Medikament ab.

Medikamente, die einen Haarausfall auslösen können

Die Palette an Medikamenten, die zu einem Haarausfall führen können, ist breit gefächert. Es würde zu weit führen, alle Medikamente aufzuführen, die einen Haarausfall auslösen können. Daher werden nur die wichtigsten Medikamente genannt, die zu einem Haarausfall führen können.

Betablocker: Betablocker werden bei Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen angewendet. Zu einem vorzeitigen Absterben der Haarfollikel kann es vor allem durch die Wirkstoffe Metoprolol und Propanolol kommen. Werden diese Medikamente abgesetzt, wachsen die Haare wieder nach.

Blutverdünner: Sie sollen lebensbedrohliche Blutgerinnsel verhindern. Es handelt sich dabei häufig um Heparin, das die Haarwurzeln schädigt und zum Haarausfall führt.

Antidepressiva: Sie können dazu führen, dass die Haare nicht erst in die Ruhephase eintreten, sondern direkt absterben. Solche Antidepressiva sind Imipramin, Doxepin oder Fluoxetin. Die Haare können noch bis zu einem Jahr nach dem Absetzen solcher Medikamente ausfallen.

Ibuprofen: Haarausfall durch Medikamente kann hin und wieder durch Schmerzmittel wie Ibuprofen ausgelöst werden. Die Haare können dünner werden oder verstärkt ausfallen. Der Arzt kann alternative Schmerzmittel verordnen, doch kann es acht bis neun Monate dauern, bis die Haare wieder nachwachsen.

Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen: Haarverlust kann durch Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, aber auch durch Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion selbst ausgelöst werden. L-Thyroxin oder Thiamazol beeinflussen den Schilddrüsenstoffwechsel und können zu Haarausfall führen.

Medikamente zur Akne-Behandlung: Medikamente zur Behandlung einer starken Akne, die reich an Vitamin A sind, können zu Haarausfall führen. Vitamin A schützt die Haarfollikel, doch eine Überdosis davon, wie sie in verschiedenen Akne-Medikamenten enthalten ist, kann sie in eine Art Koma versetzen. Helfen kann eine Umstellung auf ein anderes Akne-Medikament.

Weitere Medikamente: Haarausfall durch Medikamente kann auch durch Antibiotika ausgelöst werden. Antibiotika werden nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen, da der Körper sonst resistent dagegen wird. Nach dem Absetzen der Antibiotika können die Haare wieder wachsen.
Auch Allopurinol zur Behandlung von Gicht kann zu Haarausfall führen.

Haarverlust durch Medikamente – du solltest den Arzt konsultieren

Bemerkst du bei der Einnahme von Medikamenten einen Haarausfall, solltest du den Arzt konsultieren, der das Medikament verordnet hat. Zumeist wird in der Packungsbeilage des jeweiligen Medikaments auf Haarausfall als Nebenwirkung hingewiesen. Wird ein Medikament nur über einen kurzen Zeitraum eingenommen, kommt es nicht zu Haarausfall oder die Haare wachsen schnell wieder nach. Musst du allerdings ein Medikament über einen längeren Zeitraum einnehmen, kann dir der Arzt alternativ dazu ein anderes Medikament verordnen. Auch das alternative Medikament kann zu einem Haarausfall führen.

Es ist nicht sinnvoll, Haarausfall durch Medikamente mit Haarwuchsmitteln wie Minoxidil oder Finasterid zu behandeln. Diese Haarwuchsmittel haben starke Nebenwirkungen. Finasterid hat besonders gefährliche Nebenwirkungen, beispielsweise Libidoverlust, sexuelle Unlust, Impotenz oder Brustkrebs bei Männern. Nicht zu vergessen sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Du kannst auch einen Hautarzt konsultieren und ihn über die Einnahme der Medikamente informieren. Möglicherweise kann er ein Mittel zur Behandlung der Kopfhaut empfehlen, das einem Haarverlust entgegenwirkt.

Natürliche Mittel gegen Haarverlust

Natürliche Mittel gegen Haarverlust
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Bei einem Haarverlust durch Medikamente kannst du natürliche Mittel anwenden. Eine gesunde Ernährung, die Zink, Eisen, Biotin und Vitamin E enthält, kann dem Haarausfall entgegenwirken oder nach dem Absetzen der Medikamente den Haarwuchs fördern. Kannst du solche Vitamine und Mineralstoffe nicht in genügendem Umfang mit der Nahrung aufnehmen, können Nahrungsergänzungsmittel mit diesen Inhaltsstoffen helfen.

Bockshornklee ist ein natürliches und gesundes Mittel, das einem Haarausfall entgegenwirken und den Haarwuchs fördern kann. Bockshornkleesamen kannst du als Salatzutat oder zum Würzen von Quark verwenden, doch kannst du auch Tee daraus bereiten und trinken oder auf die Kopfhaut auftragen.

Wie du den Haarausfall fördern kannst

Ist ein Haarverlust durch Medikamente eingetreten, wachsen die Haare erst wieder, wenn das Medikament abgesetzt wurde. Das Nachwachsen der Haare kann mit verschiedenen sanften Methoden gefördert werden. Solche Methoden wie die Sauerstofftherapie, die Softlasertherapie, die Mesotherapie, die PRP-Behandlung oder Microneedling fördern die Durchblutung der Kopfhaut und stimulieren die Haarfollikel, wieder neue Haare auszubilden. Solche Behandlungsmethoden werden häufig nach einer Chemotherapie angewendet, um das Haarwachstum zu fördern. Während einer Chemotherapie kann die Kopfhaut mit Eispackungen gekühlt werden, um den Haarausfall zu verhindern.

Fazit: Haarausfall durch Medikamente – Haare wachsen meistens wieder

Kommt es zu einem Haarausfall durch Medikamente, kann dir der Arzt alternativ dazu ein anderes Medikament verordnen. Nicht immer kann jedoch mit dem alternativen Medikament ein Haarausfall verhindert werden. Nach dem Absetzen von Medikamenten können die Haare wieder wachsen. Du solltest das Haarwachstum mit einer gesunden Ernährung oder sanften Methoden fördern. Nicht geeignet bei einem Haarverlust durch Medikamente sind die Haarwuchsmittel Minoxidil und Propecia, da sie starke Nebenwirkungen haben und Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich sind.


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Über Der Philosoph 2002 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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