Narzissmus – was steckt dahinter

Narzissmus
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Narzissmus, was bedeutet dies? Die Frage haben sich wahrscheinlich schon viele gestellt. Narzissten sind uns auf den ersten Blick erst einmal sehr sympathisch. Wir halten sie für Menschen, die viel Charme, Charisma, Humor und Selbstsicherheit haben. Sie ziehen die Aufmerksamkeit im Handumdrehen auf sich.

Anfangs jedenfalls zeichnet sich das Bild so in etwa. Doch mit der Zeit zeigt sich das wahre Gesicht eines Narzissten und dieses ist nicht mehr allzu positiv. Plötzlich rücken die Selbstverliebtheit und Egozentrik, die sich hinter dem Narzissmus verbergen, in den Vordergrund. Das, was wir einst bewundert haben, wird zur Fassade und es zeigt sich, dass alles nur Mittel zum Zweck ist.

Was ist Narzissmus genau?

Narzissmus bedeutet in erster Linie eine Selbstliebe. Dies dient dem Ziel, ein Wohlbehagen, ein inneres Gleichgewicht und eine Selbstsicherheit aufrechtzuerhalten. Dabei muss zwischen positivem und negativem Narzissmus unterschieden werden.

Positiver Narzissmus

Der positive Narzissmus steht für eine positive Einstellung zu sich selber. Diese Menschen haben demzufolge ein stabiles Selbstwertgefühl, das auch durch Rückschläge nicht zu zerstören ist. Positiv narzisstische Menschen strahlen Wärme und Selbstsicherheit aus. Sie sind anderen Menschen zugewandt und sind eine zufriedene und harmonische Persönlichkeit.

Negativer Narzissmus

Negative Narzissten sind in erster Linie sich selbst zugewandt, haben ein eher passives Liebesbedürfnis und lieben sozusagen, um geliebt zu werden. Die Beziehung mit einem negativen Narzissten ist vorwiegend vom Geben des Partners geprägt und vom Nehmen des Narzissten.

Es gibt kein Gleichgewicht mit einem Wechsel zwischen Geben und Nehmen. Narzissten sind nicht oder kaum empathiefähig, das heißt, sie empfinden kein Mitgefühl mit anderen. Ihnen mangelt es an Selbstwertgefühl, sodass sie ständig auf der Suche nach Bestätigung sind. Falls jemand nicht das gewünschte Feedback gibt, wird er oftmals gemieden, da der Narzisst auf die Bestätigung sehr stark angewiesen ist.

Er ist zudem absolut kritikunfähig, schnell einmal stark verunsichert und kann aggressiv reagieren. Bleibt diese aus, kommt es zu erheblichen Problemen. Narzisstische Menschen werten auch gern einmal andere Menschen ab, nur um das eigene Ego dadurch aufzuwerten. Dies führt natürlich zu zwischenmenschlichen Problemen, vor allem in der Partnerschaft, aber oftmals auch im Beruf. Die Partnerschaft funktioniert meist nur so lange, wie sich beide einig sind, wie großartig doch der Narzisst ist.

Welche Ursachen gibt es für Narzissmus?

Die Ursachen sind neben erblichen Faktoren in erster Linie in familiären Verhältnissen zu finden. Narzissmus entsteht meistens schon in der Kindheit, wenn sich eigentlich das Selbstwertgefühl und die Individualität entwickeln. Narzisstische Kinder werden oftmals kaum wahrgenommen und in ihren Bedürfnissen entweder nicht unterstützt oder manchmal auch überfordert.

Andere Kinder wiederum überbehütet, sodass sie kein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln können. Später kann es durch die Überforderung zur Diskrepanz zwischen einer großen Selbstsicherheit nach außen hin und einer Unsicherheit im Inneren und einer damit verbundenen Kränkbarkeit kommen.

Das Kind hat es schwer, sich zu orientieren. Oftmals legt es das Verhalten an den Tag, das ihm gerade die meisten Vorteile bringt. Der narzisstische Mensch hat nie gelernt, dass er auch geliebt wird, ohne Leistung zu erbringen. Narzisstisch veranlagte Menschen taktieren geschickt und nehmen dabei wenig Rücksicht auf andere. Meist strahlen sie auch eine emotionale Kälte aus.

Die Anzeichen für Narzissmus

  • übertriebene Selbstliebe
  • Meinung, einmalig und grandios zu sein
  • eigenen Fähigkeiten und Leistungen werden übertrieben dargestellt
  • Mangelndes Einfühlungsvermögen
  • kritikunfähig, fühlen sich schnell gekränkt
  • andere werden für die eigenen Ziele ausgenutzt
  • Narzissten suchen nach extremer Bewunderung und Anerkennung
  • Narzisstische Persönlichkeiten wirken meist ausgesprochen souverän und treten selbstsicher auf, doch viele verfügen über ein schlechtes Selbstwertgefühl.

Der Narzissmus dient vorwiegend der Kompensation von Unsicherheiten und Minderwertigkeitsgefühlen. Dementsprechend leiden Narzissten oftmals an Depressionen und sie haben zudem ein erhöhtes Suizidrisiko. Die Therapie der narzisstischen Persönlichkeitsstörungen erfolgt gewöhnlich durch Psychotherapie. Bei gleichzeitigen schweren Depressionen oder einer Suizidalität können ein Aufenthalt in einer Klinik sowie eine medikamentöse Behandlung erforderlich werden.

Der Narzissmus an sich lässt sich meist nur schwer grundlegend verändern. Daher wird bei der Therapie versucht, die Probleme in der Partnerschaft, Beziehung oder bei der Arbeit, die aus der Störung resultieren, zu beheben. Durch ein Training der sozialen Fertigkeiten soll Narzissten beispielsweise ein angemessenes Verhalten vermittelt werden, was den Umgang mit anderen angeht.

Fazit

Selbstliebe kann in einem ausgewogenen Maße durchaus gesund sein. Tritt sie jedoch in der übersteigerten Form auf, wird dies als Narzissmus bezeichnet. Narzissmus führt meistens zu einer hohen Anspruchshaltung sich selbst gegenüber, die zu extremen Leistungen führen kann, da Narzissten zum Besonderen und Außergewöhnlichen neigen. Narzissmus in der extremen Form kann zu erheblichen zwischenmenschlichen Problemen und schwerwiegenden Konflikten führen. Daher ist eine Behandlung wichtig.

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Über Der Philosoph 2012 Artikel
Darko Djurin (Der Philosoph) wurde am 04.05.1985 in Wien geboren. Er ist diplomierter Medienfachmann und Online Social Media Manager. Seit Jahren beschäftigt er sich mit Musik Produktion, Visual Effects, Logo- & Webdesign, Portrait und Architekturfotografie und SEO – Suchmaschinenoptimierung. Seine Leidenschaft zum bloggen entdeckte er vor 15 Jahren. Der neue Mann ist nicht nur ein Projekt für ihn vielmehr sieht er es als seine Berufung seine Denkweise und Meinung auf diese Art kundzutun.

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